Die Bezeichnung Dehnungs-h ist insofern irreführend, als es für die Markierung der Länge eines Vokals redundant ist. Das Dehnungs-h ist eine orthographische Übermarkierung der Vokallänge: Würde man statt ‹Foh-len› *‹Fo-len› oder statt ‹loh-nen› *‹lo-nen› schreiben, wäre der Vokal aufgrund der Silbenregularitäten (hier der unbesetzte Endrand) auch ohne das Dehnungs-h lang zu lesen.
- die Bahn, siehe der Bann
- das Mehl, aber das Meer
- die Wahl, aber der Wal
- die Bühne, aber der Hüne
Das Dehnungs ‹h› (auch stummes h, silbenfinales h, silbenschließendes h, postvokalisches h) steht am Ende der Hauptsilbe, zwischen einem Vokal und einem Konsonanten (z. B. Frühling, um das „ü“ langzuziehen), bleibt beim Silbentrennen beim Vokal (Früh-ling) und steht am Ende einer Silbe.
Regeln
- Nur vor den Sonorantenbuchstaben ‹-l-› ‹-m-› ‹-n-› ‹-r-› (lmnr-Regel).
- Nur in flektierbaren Wörtern (Ausnahmen: ‹ohne›, ‹mehr› und ‹sehr›)
- Bei mehr als einem Konsonanten im Anfangsrand der Schreibsilbe. Ausnahmen: Drohne, dröhnen, Pfahl, Pfuhl, prahlen, Stahl, stehlen, stöhnen, Strahl, Strähne, Stuhl
- Bei Wörtern, die mit q, sch, sp oder t beginnen, steht kein Dehnungs-h, wenngleich wenn die Vokale lang gesprochen werden (z. B. Qual, Schule, Spur, Tor).
- die Zahl / bezahlbar / zahlen
- die Fahrt / fahren / befahrbar
- der Lohn / belohnen / lohnend
- die Kühle / kühl / kühlen
- die Wohnung / wohnen / wohnlich
Silbeninitiales h
Das Silbeninitiale ‹h› (auch Silbenfugen-h, Silbengrenzen-h, Verbindungs-h, Hiattilger, Hiattrenner, Hiat-Vermeider, silbenöffnendes oder silbentrennendes ‹h›) steht am Anfang einer Silbe, zwischen 2 Vokalen (z. B. gehen, das sonst „zusammenkleben“ würde) und ist beim Silbentrennen „hörbar“ (z. B. leh-nen, ge-hen).