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Die meisten Adjektive der deutschen Sprache können gesteigert werden. Dieser Vorgang heißt Komparation (von lateinisch comparatio, von lat. comparare „vergleichen“). Der Vergleich (Steigerung) wird verwendet, um den Grad der Intensität des Merkmals, auf das sich das Adjektiv (oder Adverb) bezieht, auf vergleichende Weise auszudrücken.

  1. Positiv (Grundstufe): Der leichte Gepard läuft schnell.
  2. Komparativ (Mehrstufe): Der leichtere Gepard läuft schneller.
  3. Superlativ (Meiststufe): Der leichteste Gepard läuft am schnellsten.

Einige Adjektive die regelmäßig gesteigert werden mit Silbentrennung.

Im Deutschen enden regelmäßig gesteigerte Adjektive im Komparativ auf "-er". Der Superlativ (der höchste Steigerungsgrad der Eigenschaftswörter) endet mit "-st" bzw. "-est" nach -s, -ß, -sch, -d, -t, -tz, -x oder -z und wird bei adverbialem Gebrauch der Adjektive mit dem Wort "am" (Zusammensetzung der Präposition „an“ und des Artikels „dem) verbunden:

Unregelmäßige Steigerungen: In einigen Fällen gibt es Umlaute (z. B. in „jung – jünger – jüngste“ und „lang – länger – am längsten “) und in anderen Fällen enthält die Steigerung eine ergänzende Flexion (z. B. „gut – besser – am besten“ und „wenig – weniger – am wenigsten“).

Für Verbpartizipien und einige andere Arten von Adjektiven werden präpositional „mehr“ und „am meisten“ anstelle von Suffixen verwendet, um den Grad des Vergleichs auszudrücken (beschädigt – stärker beschädigt – am meisten beschädigt).

Absolute Adjektive

Absolutadjektive "erlauben" semantisch keine Steigerung, da die Teilhabe an dieser Eigenschaft nur ganz oder gar nicht, aber nicht in variierendem Maße möglich ist. Dazu zählen beispielsweise:

Sie können mitunter jedoch als (rhetorisches) Stilmittel gesteigert werden, beziehungsweise dann, wenn sie in relativer oder übertragener Bedeutung verwendet werden: „Alle Tiere sind gleich, aber einige Tiere sind gleicher als andere.“ (George Orwell, Farm der Tiere).

Ebenfalls zu den absoluten Adjektiven gehören Eigenschaftswörter, die per se schon einen höchsten oder geringsten Grad ausdrücken:

Wird von absoluten Adjektiven dennoch ein Superlativ gebildet, so wird dieser umgangssprachlich gelegentlich Hyperlativ genannt. Beispiele:

Zudem gibt es "unveränderliche" Adjektive die weder flektiert (gebeugt) noch gesteigert werden. Dazu zählen beispielsweise entlehnte Farbwörter wie lila und rosa (hingegen werden flektierbare Farbwörter wie rot, grün, blau auch gesteigert).

Zusammengesetzter Adjektive

Bei zusammengesetzten Adjektiven wie hochwertig ist es nur möglich, den ersten oder den zweiten Teil zu steigern, nicht jedoch beide. Ob Vorder- oder Hinterwort zu steigern ist, ergibt sich meist, wenn man sich klarmacht, die Steigerung welcher Eigenschaft gemeint ist. Der schnellstmögliche Zug ist schneller als jeder andere, nicht jedoch möglicher. Gelegentlich kann wahlweise der erste oder der zweite Teil gesteigert werden, manchmal ergibt sich dabei ein Bedeutungsunterschied. Bei wörtlicher Bedeutung wird meist das Vorderwort gesteigert, bei übertragener Bedeutung eher das Hinterwort.

Hinweise

Im Deutschen können nur einige wenige Adverbien gesteigert werden, etwa: oft – öfter – am häufigsten (am öftesten).

Ein Superlativadverb ist ein besonderes Adverb, welches eine superlative Form und Bedeutung aufweist. Beispiele: mindestens, höchstens, bestens, spätestens.