Verben sind eine Wortart die Handlungen, Ereignisse, Vorgänge, Zustände und Ähnliches ausdrücken. Ein Verb beschreibt etwas, das man tut, oder etwas, das geschieht. Im Deutschen können Verben nach Zeitform, Modus und Diathese konjugiert werden.
Beispiele für Verben sind arbeiten, schreiben, lernen, spielen, laufen, fühlen, singen, lachen. In deutschen Texten machen Verben zwischen 15 und 20 Prozent der Wörter aus. Sie bilden zusammen mit dem Subjekt und einem oder mehreren Objekten die Grundlage eines Satzes.
In der Germanistik wird meist eine dreiteilige Definition des Verbs gegeben: Das Verb (Zeitwort, Tätigkeitswort)
- ist die einzige „konjugierbare“ Wortart des Deutschen (d. h. hat Personal- und Tempusformen; daher auch Zeitwort genannt)
- bezeichnet (typischerweise) Tätigkeiten oder Geschehnisse (daher auch Tätigkeitswort genannt)
- und dient als Prädikat des Satzes (andere Wortarten können dabei lediglich hinzutreten)
Verben können als das alleinige Prädikat eines Satzes dienen. In dieser Funktion hängen vom Verb dann grammatische Ergänzungen wie Subjekt und Objekt ab.
Konjugation
Verben können konjugiert werden, das heißt man kann sie in die Personalform und die verschiedenen Zeiten setzen.
- Präsens (Gegenwart): ich gehe, du gehst, er-sie-es geht, wir gehen, ihr geht, sie gehen
- Präteritum (Vergangenheit): ich ging, du gingst, er-sie-es ging, wir gingen, ihr ginget, sie gingen
- Perfekt (abgeschlossene Gegenwart): ich bin gegangen, du bist gegangen, er-sie-es ist gegangen, wir sind...
- Plusquamperfekt (abgeschlossene Vergangenheit): ich war gegangen, du warst gegangen, er-sie-es war gegangen,...
- Futur (Zukunft): ich werde gehen, du wirst gehen, er-sie-es wird gehen, wir werden ...
- Futur 2 (abgeschlossene Zukunft): ich werde gegangen sein, du wirst gegangen sein, er-sie-es wird ...
Nominalisierung
Verben im Infinitiv (Grundform) werden manchmal wie Substantive gebraucht (nominalisiert). Man schreibt sie dann groß.
- Ein bestimmter oder unbestimmter Artikel steht davor oder könnte davor stehen: Hier ist (das) Spielen untersagt!
- Ein Adjektivattribut und/oder ein Pronomen stehen davor: Man hörte lautes Schimpfen. Sein Schreien war laut.
- Eine Präposition mit Artikel steht davor: Beim Weglaufen stolperte er.
Imperativ
Der Imperativ steht nur in 2 Formen: In der 2. Person Singular (Einzahl) und der 2. Person Plural (Mehrzahl).
Die Endung "e" kann in den meisten Fällen weggelassen werden. Außer, wenn der Wortstamm auf "m" oder "n" endet.
- 2.Person Singular: Putz die Tafel! / Geh weiter!
- 2. Person Plural: Putzt die Tafel! / Geht weiter!
- Wortstammendung "m" bzw. "n": Rechne! / Atme!
Modalverb
Im Deutschen werden gewöhnlich die 6 Verben dürfen, können, mögen, müssen, sollen und wollen als Modalverben aufgeführt (müssen, sollen, wollen bezeichnen Notwendigkeiten verschiedener Art und dürfen, können, mögen Möglichkeiten verschiedener Art).
Hilfsverb
Ein Hilfsverb (haben, sein) ist ein Verb, das dem Satz, in dem es vorkommt, eine funktionale oder grammatikalische Bedeutung verleiht, um z. B. Zeitform, Aspekt, Modalität, Stimme, Betonung usw. auszudrücken. Hilfsverben begleiten in der Regel einen Infinitiv oder ein Partizip, die jeweils den wichtigsten semantischen Inhalt des Satzes liefern.
Ein Beispiel ist das Verb "haben" in dem Satz "Ich habe mein Mittagessen beendet". Hier hilft das Hilfsverb "haben", zusammen mit dem Partizip "beendet", den Perfektaspekt auszudrücken.