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Erdkunde
Die NordseeDie Nordsee
ist ein Randmeer des Atlantischen
Ozeans zwischen den Britischen Inseln (einschließlich / einschliesslich Shetland- und Orkney-Inseln) und dem europäischen Festland. Die Straße
/ Strasse von Dover bildet
zusammen mit dem Ärmelkanal die südliche Verbindung zum Atlantik. Im Osten
markiert das Skagerrak den Übergang zur Ostsee.
Die Nordsee erstreckt sich von West nach Ost
über maximal 645 Kilometer und in Nord-Süd-Richtung über bis zu
965 Kilometer; die Gesamtfläche liegt bei etwa 575 000 Quadratkilometer. Die
mittlere Tiefe beträgt nur etwa 70 Meter; ihre tiefste Stelle erreicht die
Nordsee mit 725 Metern in der Norwegischen Rinne. Diese verläuft um die
norwegische Südküste herum bis in den Skagerrak.
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Die Nordsee
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Wyk auf Föhr von der Fähre aus gesehen. |
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Anrainerstaaten der Nordsee sind Norwegen,
Schweden, Dänemark, Deutschland, die Niederlande, Belgien, Frankreich und
Großbritannien / Grossbritannien. Zahlreiche Flüsse münden in die Nordsee. Zu den längsten
gehören u. a. Elbe, Weser, Ems, Rhein, Schelde und Themse. Vor allem nahe
den Küsten befinden sich kleinere Inseln. Vor der niederländischen, der
deutschen und der dänischen Nordseeküste breiten sich die Friesischen Inseln
als lang gestreckte Inselkette aus. Die zum Teil aus Buntsandstein
aufgebaute Insel Helgoland liegt am äußeren / äusseren Rand der Deutschen Bucht. Der
Nordküste Schottlands vorgelagert sind die Orkney-Inseln und nördlich von
diesen die Shetland-Inseln. Beide Inselgruppen umfassen jeweils etwa
100 Inseln.
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Aufbau Die Meerestiefen nehmen im Mittel von Süden
nach Norden zu. Im südlichen und südöstlichen Abschnitt der Nordsee ist den
festländischen Küsten das Wattenmeer vorgelagert. Seewärts schließt /
schliesst die so
genannte südliche Nordsee an. Der Meeresboden weist hier im westlichen Teil
eine stark gegliederte Oberfläche mit zahlreichen Bänken, Rinnen und Becken
auf, während er auf der östlichen Seite, im Bereich der Deutschen Bucht,
relativ gleichmäßig / gleichmässig nach Norden abfällt. Im mittleren Teil der Nordsee
erstreckt sich die flache Doggerbank über eine Länge von etwa 300 Kilometern
in West-Ost-Richtung; sie weist in den seichtesten Bereichen Tiefen von nur
etwa 15 Metern auf. Nördlich davon breitet sich die nördliche Nordsee aus,
ein Meeresteil, in dem Wassertiefen von mehr als 200 Metern erreicht werden.
Sie fällt nach Nordosten steil zur Norwegischen Rinne ab.
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Die Halligen. |
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Seehundbänke |
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Entstehung Die Nordsee ist in geologischer Zeitrechnung
im Vergleich zur Ostsee ein altes Meer, das mehrfach seine Gestalt änderte.
Während des Paläozoikums bestand zwischen beiden Randmeeren über das Gebiet
des heutigen Norddeutschland hinweg eine direkte Verbindung. Der Bereich
größter / grösserer Tiefe schob sich in der Folgezeit weiter nach Norden, und im
mittleren Mesozoikum nahm das Becken in etwa seine heute bestehende Form an.
Die gegenwärtige Verbindung zum Atlantischen Ozean entwickelte sich im
Tertiär durch Landsenkung in den nördlichen Bereichen. Im gleichen Zeitraum
kam es im Süden zu Landhebung. Dies führte dazu, dass während der Eiszeiten
des Quartärs weite Teile der heutigen Nordsee nicht wasserbedeckt waren.
Gegen Ende der letzten Eiszeit vor etwa 10 000 Jahren begrenzte die
Doggerbank die Nordsee nach Süden.
Durch die riesigen Schmelzwassermengen der
ehemaligen Inlandeismassen und erneute Landsenkung begann vor rund
8 000 Jahren die Überflutung des Gebietes südlich der Doggerbank; diese
bestand noch einige Zeit als Insel, bevor der Meeresspiegel auch ihr Niveau
überstieg. Diese Prozesse führten auch zur Entstehung der Straße / Strasse von Dover.
Die Friesischen Inseln markierten vor der intensiven Überflutung
geschlossene Dünengürtel, die später auseinander gerissen wurden. In ihrem
Hinterland führte die Ablagerung großer / grosser Mengen von Schlick zur Bildung von
Watten; dies sind Gezeitenküsten, die bei Ebbe trocken fallen.
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Wassertemperatur Die im Norden ungehindert in die Nordsee
eindringenden Wassermassen des Atlantischen Ozeans prägen die räumliche
Verteilung und den Jahresverlauf von Wassertemperatur und Salzgehalt der
oberflächennahen Schichten maßgeblich / massgeblich. Festländischer Einfluss kennzeichnet
nur die südlichen Bereiche der Nordsee, wo durch die Straße / Strasse von Dover eine
nur sehr schmale Verbindung zum Atlantik besteht. Die Oberflächentemperatur
sinkt im Sommer von etwa 17 °C in der Deutschen Bucht bis etwa 13 °C in den
nördlichen Teilen des Binnenmeeres. Zur kalten Jahreszeit kehrt sich der
Gradient um. Relativ warmes atlantisches Wasser führt dann im Norden zu
Temperaturen um 6 °C, während im Bereich des Wattenmeeres und der südlichen
Nordsee nur 2 °C erreicht werden. Der große / grosse Wärmevorrat bewirkt, dass die
Nordsee fast über ihre gesamte Fläche im Winter eisfrei bleibt. Nur im
Wattenmeer kommt es im Januar und Februar zur Bildung von Treibeis; in
strengen Wintern kann in den küstennahen Bereichen vereinzelt auch Festeis
auftreten.
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Auf Hallig Hooge. |
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Ein Nordsee-Bewohner: Die Krabbe. |
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Salzgehalt Wegen des starken Zustroms von salzreichem
Wasser aus dem Atlantischen Ozean ist der Salzgehalt in den nordwestlichen
Bereichen der Nordsee mit 35 Promille wesentlich höher als im Süden, wo auch
aufgrund des Eintrags von Süßwasser / Süsswasser durch einmündende Flüsse nur etwa
32 Promille erreicht werden. Im Nordosten erfolgt aus der Ostsee durch das
Skagerrak in den oberen Wasserschichten Zufluss von Wasser mit niedrigem
Salzgehalt, was vor der dänischen und norwegischen Nordseeküste zu
Salzgehalten unter 30 Promille führt. Anders verhält es sich hier in den
tieferen Schichten des Wasserkörpers, denn die salzhaltigeren
Tiefenströmungen verlaufen in Richtung Ostsee. Während westlich des
Skagerrak der Salzgehalt im Jahresverlauf um bis zu 5 Promille schwanken
kann, ist er in den anderen Regionen der Nordsee relativ konstant.
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Gezeiten Das periodische Steigen und Fallen des
Meeresspiegels ist in der Nordsee nur teilweise eine Folge der Einwirkung
des Mondes. Vielmehr zeigt sich auch im Rhythmus und in der Intensität der
Gezeiten der markante Einfluss des Atlantischen Ozeans. An den Küsten
erreicht der Tidenhub beachtliche Werte. So werden an der englischen und der
französischen Küste beim Hochwasser der Gezeiten Spitzenwerte von sieben
Metern erreicht. Mit vier Metern verzeichnet der Jadebusen den höchsten Wert
an der deutschen Nordseeküste. Vor der Küste von Jütland beträgt der
Tidenhub nur etwa 0,5 Meter. In Verbindung mit auflandigen Winden treten
vereinzelt Sturmfluten auf, die für die Küstenstriche und ihre Bewohner
verheerende Folgen haben können. Den Tidenhüben entsprechend sind auch die
Gezeitenströme stark. Vor den Küsten liegen die Geschwindigkeiten bei rund
zwei Metern pro Sekunde, während in der offenen Nordsee nur etwa 0,5 Meter
pro Sekunde erreicht werden. Die Gezeitenperiode der Nordsee beträgt etwa
zwölf Stunden und 25 Minuten.
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Das Watt. |
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Eine Warft auf Hallig Hooge. |
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Wirtschaft Die Nordsee hat aufgrund ihrer reichen
Fischgründe hohe wirtschaftliche Bedeutung für die Anrainerstaaten. Zu den
wichtigsten Fanggebieten gehören u. a. die Doggerbank und die Region vor der
norwegischen Küste. Hohe Fangquoten werden vor allem bei Dorschen, Kabeljau,
Schollen und Makrelen erzielt. Nach relativ warmen Wintern gelangen auch
Fische aus südlicheren Meeren mit dem Golfstrom in die Nordsee, bleiben hier
jedoch nicht dauerhaft. So wurden im Sommer 1999 etwa größere / grössere Mengen an
Meeräschen und Wolfsbarschen gefangen.
Seit der Entdeckung von Erdöl- und
Erdgaslagerstätten in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts werden diese
Rohstoffe abgebaut. In der Nordsee gefördertes Erdöl ist international
durchaus konkurrenzfähig und bildet z. B. in Norwegen die Basis für eine
günstige wirtschaftliche Entwicklung. Die Vorräte mancher Lagerstätten gehen
jedoch zurück.
Einige der hinsichtlich des Warenumschlags
bedeutendsten europäischen Seehäfen befinden sich an der Nordseeküste. Neben
dem Hafen von Rotterdam (einer der größten / grössten der Welt) sind dies vor allem die
von London, Antwerpen, Amsterdam, Bremerhaven und Hamburg. Seit der 1895
erfolgten Eröffnung des Nord-Ostsee-Kanals müssen Schiffe zwischen beiden
Binnenmeeren nicht mehr die längere Strecke um Jütland herum wählen. Die
günstigen klimatischen Bedingungen (milde Temperaturen, intensive
Sonneneinstrahlung) ziehen viele Erholungssuchende an. Vor allem entlang der
Süd- und Südostküste sowie auf den vorgelagerten Inseln haben zahlreiche
Seebäder und heilklimatische Kurorte aufgrund des gesundheitsfördernden
Seeklimas hohe Besucherzahlen.
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Tiere und Pflanzen Tiere: An und in der Nordsee gibt
es viele Tiere z.B.
- Vögel/Seevögel (Möwen
>>, Austernfischer, Sanderlinge, Kormorane)
- Krebse (Taschenkrebs, Strandkrabbe, Einsiedlerkrebs)
- Seehunde
- Fische (Flundern, Schollen, Nagelrochen, Tintenfisch)
- Quallen (Feuerqualle, Ohrenqualle, Kompassqualle)
- Wattwürmer
- Muscheln und Schnecken (Herzmuscheln, Sandklaffmuscheln,
Wattschnecken)
- Wale (Tümmler, Schweinswale)
Pflanzen: An und in der Nordsee gibt es aber auch Pflanzen
wie
- Stechginster, Sanddorn, Strandhafer, Kiefer, Strandflieder,
Grasnelken, Salz-Aster, Andelrasen, Seegras, Schlickgras, Queller
[auch Friesenkraut genannt], Salzbinsen, Meersalat, Darmtang,
Sägetang, Blasentang oder Knorpeltang.
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Denkt bitte daran: Sie ist kein
Spielzeug! Zum näheren Betrachten darf man sie nur so
anfassen und kurz danach gleich wieder absetzen! |
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Umwelt Die Meeresverschmutzung ist in weiten Teilen
der Nordsee bereits weit vorangeschritten. Die starke Belastung des Wassers
äußerte / äusserte sich in den vergangenen Jahren u. a. durch weit verbreitete
Algenblüten und wiederholtes Fischsterben. In den vergangenen Jahrzehnten
ging auch die Zahl der Wale drastisch zurück. Untersuchungen ergaben eine
bis zu zehnmal höhere Belastung der Meerestiere mit Schadstoffen gegenüber
Walen aus den Meeren um Grönland.
Trotz verschiedener Maßnahmen /
Massnahmen wie der
Beendigung der Verklappung von Dünnsäure gilt der ökologische Zustand der
Nordsee weiterhin als sehr bedenklich. Die allmählich weniger rentable
Förderung von Erdöl und Erdgas wirft ein großes / grosses Entsorgungsproblem auf.
Zahlreiche Bohrinseln und Plattformen sollen in den nächsten Jahren
stillgelegt werden. So will etwa Großbritannien / Grossbritannien bis zum Jahr 2005 ein
Fünftel seiner rund 250 Plattformen aufgeben.
Bereits 1995 erregte die Entsorgung der
Bohrinsel Brent Spar internationales Aufsehen. Umweltschützer erreichten
deren Transport an Land, anstelle der vom betreibenden Mineralölkonzern auch
aus Kostengründen favorisierten Versenkung im Meer. Die Anlage soll recycelt
und das Material für den Bau einer neuen Hafenanlage in Mekjarvik bei
Stavanger in Norwegen verwendet werden. Im November 1998 wurde die Spitze
der 137 Meter hohen und etwa 14 500 Tonnen schweren Plattform von britischen
und norwegischen Experten im Yrkjefjord bei Stavanger zerlegt. Danach
begannen die Verschrottung der Aufbauten und die Zerlegung der Röhren. Die
Kosten für die gesamte Entsorgung der Ölbohrinsel Brent Spar werden auf rund
75 Millionen DM geschätzt.
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Bindende Vorschriften zur Entsorgung der
Plattformen gab es bis vor kurzer Zeit kaum. Zahlreiche der auf mächtigen
Stahlpfeilern ruhenden Plattformen stehen in Wassertiefen von mehr als
100 Metern und sind deshalb überaus schwierig zu transportieren. Nach einer
weltweit geltenden Regelung der Internationalen Meeres-Organisation (IMO)
mussten nur Förderinseln vollständig zurückgebaut werden, die weniger als
75 Meter tief stehen und deren Unterbau leichter als 4 000 Tonnen ist. Im
Juli 1998 beschloss eine internationale Konferenz zum Schutz der Meere
jedoch, dass stillgelegte Ölplattformen im Nordatlantik in Zukunft
grundsätzlich an Land entsorgt werden müssen. Ein weiteres Ziel ist, die
Einleitung radioaktiver Substanzen aus atomaren Wiederaufbereitungsanlagen
drastisch zu verringern. Die Teilnehmer der Konferenz verpflichteten sich,
ausgediente Öl- und Gasbohrinseln im nordöstlichen Atlantik einschließlich
/ einschliesslich der Nordsee nicht länger im Meer zu entsorgen, sondern die Metallteile zur
Weiterverwertung an Land zu bringen. Ausnahmen sind lediglich bei großen
/ grossen Betonsockeln ab einem Gewicht von 10 000 Tonnen möglich, weil deren
Demontage mit zu großem / grossem technischen Aufwand verbunden wäre. Diese Anlagen
können auf dem Meeresboden verbleiben. Von dieser Zusatzregelung sind etwa
40 von insgesamt 780 Offshore-Anlagen betroffen. Durch die Reduzierung
radioaktiver Ableitungen soll bis zum Jahr 2020 eine Konzentration „nahe
Null” erreicht werden.
Im Oktober 1997 wurden die Ergebnisse der auf
drei Jahre angesetzten Untersuchung „Küstennahe Stoff- und Energieflüsse
(KUSTOS)” bekannt gegeben. Dabei hatte eine Gruppe von Wissenschaftlern im
Rahmen von zahlreichen Fahrten die Schadstoffbelastung der Nordsee
untersucht. Die Forschungsarbeit umfasste Messungen der Konzentrationen von
Umweltgiften, der Strömungsgeschwindigkeiten und der Wassertemperaturen.
Neben diesen Daten boten auch Satellitenbilder die Grundlage für die
digitalen Auswertungen. Dabei wurde ermittelt, dass jährlich rund
100 000 Tonnen Stickstoff in die Nordsee gelangen. Quellen des Stickstoffs
sind vor allem Düngemittel, die über Flüsse die Nordsee erreichen, in hohem
Maß / Mass aber auch Autoabgase und industrielle Emissionen, die über die
Atmosphäre an das Meer abgegeben werden. Da einige Lebewesen von der
Anreicherung mit Stickstoff profitieren, besteht die Gefahr einer
Verschiebung des biologischen Gleichgewichts. Demgegenüber ergaben die
Untersuchungen, dass die Belastung der Nordsee mit Phosphor spürbar gesunken
ist. Als wesentlicher Grund dafür wird der Verzicht der
Waschmittelhersteller auf die Verwendung von Phosphaten in ihren Produkten
angeführt.
Im Dezember 1998 veröffentlichte Ergebnisse
einer meeresbiologischen Studie zeigten, dass im Umkreis zahlreicher
Bohrinseln und Bohrlöcher im britischen und norwegischen Sektor am
Meeresboden giftige Produktionsrückstände in hoher Konzentration akkumuliert
sind. Bei diesen Rückständen handelt es sich um eine Mischung öliger
schadstoffbelasteter Spülungen („Bohrschlämme”) mit Gesteinsbrocken und
-splittern, die aus den Lagerstätten hinaufbefördert wurden („Bohrklein”).
Der Abfall der Erdölindustrie bedeckt weite Flächen der tieferen Nordsee, wo
er von Wind und Wellen nicht verwirbelt wird. Nach Plänen der
Oslo-Paris-Kommission (OSPAR) zum Schutz der Meeresumwelt im Nordostatlantik
sollen die Bohrschlämme und der Bohrklein-Belag aus den Förderfeldern
entfernt und umweltverträglich entsorgt werden.
Eine ökologische Katastrophe ereignete sich
im Herbst 1998. Nachdem am 25. Oktober 1998 die Holzladung des italienischen
Frachters Pallas vor der dänischen Küste in Brand geraten und das Schiff
schließlich / schliesslich sechs Seemeilen südwestlich der Insel Amrum gestrandet war,
liefen im November rund 50 Tonnen Öl in die Nordsee; das Wattenmeer zwischen
Amrum, Sylt und Föhr wurde stark verschmutzt. Dabei starben etwa
8 000 Seevögel. Wegen der großen / grossen Umweltschäden wurde Kritik an der
Koordination des Bergungseinsatzes laut. Erst nach vier Wochen war es
gelungen, den Brand auf der Pallas zu löschen. Neben den ökologischen
Auswirkungen sind auch die Kosten der Havarie enorm. Mehr als
15 Millionen DM mussten für Brandbekämpfung, Abpumpen und Entsorgen des Öls,
Transport der toten Vögel, Entsorgen des verschmutzten Sandes und
Überwachungsflüge ausgegeben werden. Angesichts des Unglücks forderten
Umweltschutzverbände ein neues Sicherheitskonzept für die Nordsee und eine
Verlegung der Schiffsrouten in küstenfernere Wasserstraßen / Wasserstrassen.
Im Februar 2001 trat auf Veranlassung der
Europäischen Kommission eine bis Ende April gültige Notverordnung zum Schutz
der Laichgebiete des Kabeljaus in der Nordsee in Kraft. Hintergrund dieser
Maßnahme / Massnahme ist die extreme Überfischung. Während der Sperrfrist durfte in den
ausgewiesenen Regionen nur in oberen Wasserschichten gefischt werden. Das
vom Fangverbot betroffene Gebiet umfasste circa ein Fünftel der Nordsee und
erstreckte sich etwa zwischen der Mündung der Themse, der Küste Dänemarks
und den Orkney-Inseln.
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