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Ein Druide war ein Mitglied der hochrangigen Priesterklasse in den alten keltischen Kulturen. Die Druiden waren nicht nur religiöse Führer, sondern auch juristische Autoritäten, Richter, Überlieferer, Mediziner und politische Berater. Druiden hinterließen keine schriftlichen Zeugnisse. Zwar sollen sie des Lesens und Schreibens kundig gewesen sein, doch wurden sie vermutlich durch eine Doktrin daran gehindert, ihr Wissen in schriftlicher Form festzuhalten. Ihr Glaube und ihre Praktiken werden von ihren Zeitgenossen aus anderen Kulturen, wie den Römern und Griechen, in einigen Einzelheiten bezeugt.

Die frühesten bekannten Hinweise auf die Druiden stammen aus dem 4. Jahrhundert vor Christus. Die älteste detaillierte Beschreibung stammt aus Julius Caesars Commentarii de Bello Gallico (50er Jahre v. Chr.). Sie wurden auch von anderen römischen Schriftstellern wie Cicero, Tacitus und Plinius dem Älteren beschrieben. Nach der römischen Invasion in Gallien wurden die Druidenorden von der römischen Regierung unter den Kaisern Tiberius und Claudius im ersten Jahrhundert n. Chr. unterdrückt und verschwanden im zweiten Jahrhundert aus den schriftlichen Aufzeichnungen.

Etwa 750 n. Chr. taucht das Wort Druide in einem Gedicht von Blathmac auf, der über Jesus schrieb, er sei "besser als ein Prophet, kenntnisreicher als jeder Druide, ein König, der ein Bischof und ein vollkommener Weiser war." Die Druiden tauchen häufig sowohl in den Erzählungen der irischen Mythologie auf, die zuerst von Mönchen und Nonnen der keltischen Kirche niedergeschrieben wurden, wie z. B. im „Táin Bó Cúailnge“ (12. Jahrhundert), als auch in späteren christlichen Legenden, in denen sie größtenteils als Zauberer dargestellt werden, die sich der Einführung des Christentums durch Missionare widersetzten. Im Zuge der keltischen Wiederbelebung im 18. und 19. Jahrhundert wurden brüderliche und neuheidnische Gruppen gegründet, die sich auf Vorstellungen über die alten Druiden stützten, eine Bewegung, die als Neo-Druidentum bekannt ist. Viele volkstümliche Vorstellungen über Druiden, die auf falschen Vorstellungen von Gelehrten des 18. Jahrhunderts beruhen, sind durch neuere Studien weitgehend überholt.

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