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Redensarten gehören zu den feststehenden sprachlichen Wendungen (Phraseologismen). Meistens sind es bildhafte (Metapher) Ausdrücke.

Redensarten sind keine Sätze (sondern prädikative Wortgruppen) und stehen nicht für sich allein. Es fehlt ihnen mindestens das Subjekt, wie z. B. bei der Wendung „mit dem Zaunpfahl winken“. In Sammlungen werden sie stets in Infinitivform aufgeführt, z. B. „im Trüben fischen“. Bei der Ergänzung des Subjekts werden sie entsprechend gebeugt, z. B. „Er fischt im Trüben“.

Eine phraseologische Konjunktion bzw. ein Idiom (von griechisch ἴδιος „eigen, eigentümlich“) ist ein semantisch unteilbarer Umsatz, dessen Bedeutung sich nicht aus der Summe der Bedeutungen seiner Bestandteile ableiten lässt, deren semantische Unabhängigkeit vollständig verloren gegangen ist. Zum Beispiel: „Sodom und Gomorra“ ( „Aufruhr, Lärm“). Bei der wörtlichen Übersetzung phraseologischer Konjunktionen kann ein Ausländer in der Regel deren allgemeine Bedeutung nicht verstehen: im Englischen "to show the white feather" - „der Feigheit bezichtigen“ (wörtlich - „die weiße Feder zeigen“, in England wurde die weiße Feder während des Krieges an Kriegsflüchtlinge vergeben), keines der Wörter deutet auf die Bedeutung des gesamten Satzes hin.

Oft sind die grammatikalischen Formen und Bedeutungen von Idiomen nicht durch die Normen und Realitäten der modernen Sprache bedingt, d. h. solche Kollokationen sind lexikalische und grammatikalische Archaismen. So spiegeln z. B. die Redewendungen „eine Trommel schlagen“ - „nichts tun“ (in der ursprünglichen Bedeutung - „einen Baumstamm in Rohlinge spalten, um hölzerne Haushaltsgegenstände zu bearbeiten“) und „nach dem Ärmel“ - „achtlos“ die Realitäten der Vergangenheit wider, die in der Gegenwart fehlen (in der Vergangenheit waren sie metaphorisch). Archaische grammatikalische Formen sind in den Kollokationen „von klein bis groß“ und „ohne zu zögern“ erhalten.