Es war einmal ein blindes
Mädchen. Das blinde Mädchen hieß Isabell. Isabell war an
ihrem 18. Geburtstag ganz allein. Am Abend saß sie am Tisch
und weinte, weil es niemand besuchen kam. Trost fand sie
immer bei ihren Eltern, die ihr zum Geburtstag einen Kater
schenkten. Wie sie so den Kater streichelte, fing er laut an
zu schnurren. Es kam ihr nach einem Weilchen vor, dass er
Worte sagte. Auf einmal sagte der Kater: "Ich kann dir
helfen." Das blinde Mädchen fragte überrasch: "Bei was
denn?" - "Dass du wieder sehen kannst", antwortete der
Kater. - "Wie denn?", will Isabell wissen. "Dafür brauchen
wir das magische Goldstück, das die böse Hexe, die im
Nimmerwald wohnt hat", erzählte der Kater und genießt dabei
die Streicheleinheiten von Isabell.
|
 |
 |
Am nächsten Morgen machten sich die beiden auf den Weg zur
Hexe. Sie gingen sehr lange, bis sie an ein Haus kamen. Der
Kater flüsterte: "Das ist das Haus, wo die Hexe wohnt."
Isabell schlich zum Haus. Sie hörte ein Hexenlachen. Der
Kater schrie: "Du hässliche Hexe!" Die Hexe drehte sich um
und sah den Kater. Sie nahm einen langen Stock, der vorm
Ofen lag und rannte zur Tür hinaus. Isabell versteckte sich
hinter einem großen Baum. Jetzt lief der Kater so schnell er
konnte einen steilen Felsen hinauf. Die Hexe kletterte ihm
hinterher. Auf einmal hörte Isabell einen lauten Schrei.
Dann war es still. Nach kurzer Zeit kam der Kater zurück.
Isabell fragte: "Was ist passiert?" Der Kater erzählte, dass
die Hexe abgestürzt sei und jetzt regungslos auf dem Boden
liegt. Nun kehrten sie in das Haus zurück und fanden das
magische Goldstück. Isabell wünschte sich sogleich ihr
Augenlicht zurück und sprang vor Freude, als es wieder sehen
konnte. Isabell war überglücklich und sie gingen nach Hause,
wo sie das Wunder feierten und wenn sie nicht gestorben
sind, dann feiern sie noch heute. |
|
|