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Eine Litfaßsäule ist eine freistehende säulenförmige Struktur im öffentlichen Raum, an der Plakate angebracht werden können.

Sie kann aus Stahlblech oder Betonrohren mit einem Sockel und Dach aus Zink, Gusseisen oder Beton bestehen. Heutzutage werden Säulen oft als leichte Säulen mit Fenstern gestaltet, hinter denen Plakate aufgehängt werden.

Die Litfaßsäule wurde vom Berliner Drucker Ernst Litfaß "erfunden" und 1854 erstmals verwirklicht. Die Idee, Plakatsäulen aufzustellen, entstand, um der damals um sich greifenden Wildplakatierung entgegenzuwirken. Litfaß schlug dem Polizeipräsidenten von Berlin, Karl Ludwig von Hinkeldey, vor, überall in der Stadt Säulen aufzustellen, an denen die Menschen ihre Plakate anhängen konnten. Nach jahrelangen Verhandlungen erhielt Litfaß 1854 die erste Genehmigung für seine „Annoncier-Säulen“.

Die Säulen werden manchmal mehrfach verwendet und enthalten Fahrkartenautomaten, Springbrunnen, Telefone oder Toiletten. In Wien gibt es vier Exemplare mit einer unterirdischen Wendeltreppe, die als Notausgang bei Hochwasser des Donaukanals dienen. Sie tauchen als Fluchtwege in den Filmen Der dritte Mann, Gremlins 2 und Men in Black II auf.