An allen Küsten des Nordatlantiks und seiner Randmeere ist dieser
Ringelwurm anzutreffen. Er dringt auch weit ins Brackwasser vor und kann
sogar im Süßwasser / Süsswasser von Flussmündungen leben. Er lebt in einem verzweigten
Gangsystem bis 15 cm Tiefe und mit 2-7 Aus- und Eingängen.
Ebenso verbreitet wie der Wattwurm, hinterlässt er jedoch keine Spuren
auf dem Wattboden. Im Schnitt leben mehrere hundert Tiere auf einem
Quadratmeter, unter guten Bedingungen bis 4.000. Er ist ideal an
Salzgehaltschwankungen angepasst und reguliert die Salzausscheidung über
die Haut.
Er ist ein Multitalent und kann sowohl Plankton fangen, die
Bodenoberfläche abweiden als auch kleinere Watttiere fressen. Zur
Nahrungsaufnahme kommt der Wurm mit seinem Vorderende aus dem Gang heraus
und hält sich mit dem Hinterende mit abgespreizten Stummelfüßen / Stummelfüssen im Gang
fest und kann sich bei Gefahr blitzschnell in den Gang zurückziehen. Für den
Beutefang besitzt er 2 Kieferzangen. Beim Abweiden der Oberfläche erzeugt
er geweihförmige Kriechspuren und zum Planktonfang bildet er ein
Schleimnetz in seiner Röhre, durch das er Wasser pumpt, ehe er es
verschlingt.
Seeringelwürmer pflanzen sich im Frühjahr weiter. Sobald
die Wassertemperatur mindestens 5°C beträgt, kriechen sie aus dem Schlamm
und während die Würmer dann frei in der Wassersäule schwimmen, stoßen /
stossen sie
Eier und Sperma ab. Die Larven, die daraus auswachsen, leben dann auf dem
Schlammboden.
Im Gegensatz zum Wattwurm
werden die Seeringelwürmer zum Angeln gezüchtet. Sie werden nicht nur von
Anglern begehrt, sondern auch von Wattvögeln, Krebsen und Fischen.
Übrigens, diese Würmer könnt ihr live in der Schutzstation-Wattenmeer
in Husum beobachten!
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