Pädagogik, am häufigsten als "Erziehung" (miß-)verstanden, ist die Theorie und Praxis des Lernens und wie dieser Prozess die soziale, politische und psychologische Entwicklung der Lernenden beeinflusst und von ihr beeinflusst wird. Die Pädagogik als akademische Disziplin befasst sich mit der Frage, wie Wissen und Fähigkeiten in einem Bildungskontext vermittelt werden, und betrachtet die Interaktionen, die beim Lernen stattfinden. Sowohl die Theorie als auch die Praxis der Pädagogik sind sehr unterschiedlich, da sie verschiedene soziale, politische und kulturelle Kontexte widerspiegeln.
Pädagogik wird oft als der Akt des Unterrichtens beschrieben. Die von den Lehrern angewandte Pädagogik prägt ihre Handlungen, Urteile und anderen Unterrichtsstrategien, indem sie Lerntheorien, das Verständnis der Schüler und ihrer Bedürfnisse sowie den Hintergrund und die Interessen der einzelnen Schüler berücksichtigt. Ihre Ziele können von der Förderung der liberalen Bildung (allgemeine Entwicklung des menschlichen Potenzials) bis hin zu den engeren Spezifika der beruflichen Bildung (Vermittlung und Erwerb spezifischer Fähigkeiten) reichen. Während die herkömmliche westliche Pädagogik den Lehrer als Wissensträger und den Schüler als Wissensempfänger ansieht, sehen Pädagogiktheorien den Schüler zunehmend als Akteur und den Lehrer als Vermittler.
Die Unterrichtsstrategien richten sich nach dem Hintergrundwissen und den Erfahrungen des Schülers, der Situation und der Umgebung sowie nach den vom Schüler und Lehrer festgelegten Lernzielen. Ein Beispiel dafür ist die sokratische Methode.
Etymologie
Das Wort Pädagogik entspricht dem altgriechischen paidagōgía, deutsch "Führen eines Knaben, Erziehen, Unterrichten, Pflege", das auf páis, deutsch "Kind" und ágein, deutsch "führen, leiten" zurückgeht. Die Sophisten (Protagoras, Gorgias, Hippias von Elis) mit ihren Überlegungen zur paideía, deutsch "Erziehung und Unterricht des Kindes" markierten den Beginn der abendländischen Pädagogik. Jedoch bezeichnete der Ausdruck "paidagōgós" im antiken Griechenland zunächst einen Sklaven, der die Kinder aus dem Hause der Eltern in die Schule oder in das Gymnasion und wieder nach Hause begleitete, dann allgemein den Aufseher bzw. Erzieher der Knaben.
Seine heute geläufige Bedeutung erlangte der Ausdruck Pädagogik erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, als sich die Disziplin aus Philosophie und Theologie zu einer selbstständigen Fachwissenschaft emanzipierte.
Der Haupthahn
Alljährlich kam der Schulrat uf `s Land
ze sähn, wie `s um die Fortbildunk schdand,
er jink in die Schule un heerte sich dann
de Arweet der eenzelnen Klassen ahn.
Nu wahre bei de Jingsten
gekomm `n
hatte ahn Unnorricht teiljenomm `n
un sich iwerzeicht: se lernten tichtich,
de Klasse war jut, dor Lehrer richtich.
Blos eens jefiel `n Herrn
Schulrat nich -
de Luft in dor Klasse war förchterlich
un de Kinner rickten schon hin un her
als ob widder eener dorzwischen wär.
Das merkte dor Lehrer, er
sahchte darauf:
Otto, du machst mal das Fenster auf.
Lasst ordentlich frische Luft herein,
dann wird bald alles in Ordnung sein.
Un zum Herrn Schulrat sahte
jeschwind,
wo so viele Gashähnchen offen sind
kommt es zuweilen zu solchen Düften,
da hilft nur eines: tüchtig lüften.
Der Schulrat nickte mit
Kennorblick
un wich vorm Lehrer merklich zurück,
wobei ´e mit leisem Vorwurft schbricht:
Der Haupthahn is aber ooch nich dicht.
Aus dem Sächsischen