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Naturdetektive
Die
Giraffe
Wusstet ihr eigentlich, dass der Name Giraffe aus dem Arabischen kommt und
übersetzt „die Liebliche“ heißt / heisst?
Mit ihrem extrem langen Hals gehören Giraffen zu den auffälligsten Tieren
auf der Erde. Die frei lebenden Giraffen finden wir ausschließlich /
ausschliesslich in Afrika. Sie gehören zur Gattung der Paarhufer und zur
Untergruppe der Wiederkäuer.
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(Du weißt / weisst noch was?)
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Gemeinsam mit dem Okapi bilden sie die Familie der Giraffen. Durch
ihr unterschiedliches Aussehen und ihre unterschiedlichen Lebensräume
bilden sie jeweils eine eigene Unterfamilie. Die Giraffen werden den
Langhals- oder Steppengiraffen und die Okapis den Kurzhals- oder
Waldgiraffen zugeordnet. Die Giraffen sind entfernt mit den Hirschen
verwandt, wie man an ihren fellbedeckten Knochenzapfen, auch Hörner
genannt, erkennen kann.
Die Fellzeichnung sieht bei jeder Giraffe anders aus, egal zu welcher
Art die Giraffe gehört. Sie ist wie ein menschlicher Fingerabdruck.
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Körperliche Merkmale
Die Giraffe ist das höchste, an Land lebende
Säugetier >>
der Welt.
Die männliche Giraffe wird Bulle genannt, die weibliche
Kuh >>. Der Bulle
erreicht eine Körperhöhe von mehr als 5 Meter, bei max. 4 Meter
Körperlänge und wiegt dabei zwischen 700 und 1900 kg. Der Giraffenhals
ist bis zu 2 Metern lang. Die Weibchen bleiben etwas kleiner und
leichter.
Wie bei fast allen anderen Säugetieren hat die Giraffe auch nur 7
Halswirbel
>>. Diese weisen jedoch jeweils eine Länge bis zu 40 cm auf und sind
durch sehr starke Halsmuskeln gestützt. Durch die Beschränkung auf 7
Halswirbel ist der Giraffenhals nicht so biegsam wie es zunächst den
Anschein hat.
Die Vorderbeine sind deutlich länger als die Hinterbeine und der Rücken
fällt daher stark ab. Bei Gefahr können sie eine Geschwindigkeit von ca.
50 km pro Stunde erreichen.
Auffällig ist, dass beide Geschlechter über zwei bis fünf Hörner
verfügen. Die Geweihe der Giraffen sind mit Haut überzogene
Knochenzapfen.
Die Hörner der Bullen sind mit 25 cm Länge deutlich größer / grösser als
die der Giraffenkühe. Die Ohren sind schmal und recht klein.
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Giraffen haben sehr gute Augen und können bei guter Sicht bis zu 1,5 km
in die Ferne blicken und so rechtzeitig ihre Feinde erkennen.
Die Giraffe kann die Farben: rot, orange, gelb-grün, grün, blau und
violett unterscheiden.
Das Gebiss der Giraffe enthält 32
Zähne >>.
Sie sind Vegetarier.
Die Zunge ist lila-blau-grau und zwischen 50 und 60 cm lang. Sie ist mit
Hornhaut überzogen, damit sie sich z.B. beim Abgrasen der Baumkronen
nicht an den Dornen verletzen kann.
Der Schwanz einer Giraffe ist unterschiedlich lang, denn er wächst im
Laufe des Lebens immer weiter (also je älter das Tier, desto länger ist
der Schwanz einer Giraffe). Er liegt zwischen 1,20 – 1,50 m und besteht
aus 18 – 20 Schwanzwirbeln. Am Ende befindet sich ein dichtes Büschel
von gleich langen Haaren, auch Quaste genannt.
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Giraffenarten und ihre Lebensräume
Die acht Unterarten der Steppengiraffe unterscheidet man nach Größe /
Grösse, Zahl der Hörner, Fellzeichnung, sowie nach den Gebieten, in
denen sie leben.
Sie heißen / heissen:
Netz-Giraffe, Uganda-Giraffe,
Angola-Giraffe, Kap-Giraffe
Massai-Giraffe, Nubia-Giraffe,
Kordofan-Giraffe, Tschad-Giraffe,
Netz-Giraffe:
Merkmal: weiße / weisse Linien die ein vollständiges Netz bilden,
dazwischen sind geometrische kastanienbraune Flecken
Lebensraum: im Norden Kenias und im Süden Somalias und Äthiopiens.
Massai-Giraffe
Merkmal: sehr große / grosse, sternförmige weiße / weisse Flecken
Lebensraum: im Süden Kenias und in Tansania
Uganda-Giraffe oder Rotschild-Giraffe:
Merkmal: 5 Hörner, mittelbraune große / grosse Flecken, die unregelmäßig
/ unregelmässig geformt sind und von relativ breiten, weißen / weissen
Bändern getrennt werden.
Lebensraum: Uganda und Westkenia
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Nahrungsaufnahme
Fressen:
Giraffen sind mit ihrem langen Hals auf das Abweiden von Bäumen
spezialisiert. Sie fressen: junge Sprossen, zartes Blattwerk, frisch
ausschlagende Zweige, Rinde und Früchte. Lieblingsspeisen sind:
Akazientriebe und andere Mimosengewächse. Die Giraffe frisst rund 66
Pflanzenarten. Sie wandern beim Fressen von Baum zu Baum und
hinterlassen diese ab einer Höhe von 5 Metern fast kahl. Mit ihren
großen / grossen Lippen und der kräftigen, langen Greifzunge lösen sie
leicht alle Blätter von den Zweigen. Sie fressen täglich je nach
Körpergröße / Körpergrösse zwischen 30 und 40 kg. Gelegentlich kauen sie
auch auf Knochen oder lecken an Salzgestein, um ihre Nahrung mit
wichtigen Mineralstoffen zu ergänzen. Giraffen sind wie Kühe Wiederkäuer
und verbringen 3 bis 6 Stunden täglich mit Wiederkäuen. Bullen und Kühe
zeigen unterschiedliche Fressgewohnheiten. Bullen neigen ihren Kopf nach
oben und Giraffenkühe fressen mit gesenktem Kopf. Dadurch konkurrieren
sie nicht um die selbe Nahrung.
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Trinken:
Giraffen suchen täglich Wasserstellen auf, um zu trinken.
Die Giraffe muss zum Trinken die Knie beugen, die Vorderbeine spreizen
und den Kopf unter hin- und herpendelnden Bewegungen immer weiter senken,
bis sie das Wasser erreicht hat. Sie benötigen täglich durchschnittlich
nur 33 l Wasser und trinken mit einem Zug
10 -15 Liter.
Ist kein Wasser vorhanden, können sie ihren Wasserbedarf sehr lange über
die Pflanzenaufnahme stillen.
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Nachwuchs
Die Tragzeit dauert 14-15 Monate. In der Regel wird nur 1 Kalb geboren.
Zwillinge sind die absolute Ausnahme. Die Geburt erfolgt im Stehen und
das Neugeborene fällt aus 2 Metern Höhe auf den Boden. Nach etwa 15
Minuten steht das Kalb ohne Hilfe der Mutter auf und nach einigen
Stunden kann es selbst laufen. Gleich nach der Geburt wiegt das Kalb
50-70 kg und ist ca.1, 80 Meter hoch. Das Junge wird ca. 1 Jahr lang
gesäugt. Leider fallen die Jungtiere häufig Löwen, Leoparden und Hyänen
zum Opfer. Deshalb erreichen nur
25 – 50 % der Jungtiere das Erwachsenenalter. In der Wildnis werden
Giraffen ca. 25 Jahre alt, in Gefangenschaft können sie bis zu 35 Jahre
alt werden.
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Gruppenverhalten
Das Verhalten zwischen Bulle und Kuh ist sehr unterschiedlich.
Vor der Geschlechtsreife bilden die Bullen eigene Herden und werden dann
im Laufe der Zeit zu Einzelgängern.
Die Kühe sind generell in Gesellschaft und bilden Gruppen aus
Jungtieren, Kühen und Bullen von bis zu 30 Tieren. Dabei sind sie
allerdings nicht an die Gruppe gebunden und wechseln bei Gelegenheit
auch öfter die Herde.
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Feinde
Die natürlichen Feinde der Giraffe, vor allen Dingen der Kälber, sind
Löwen, Leoparden, Hyänen, Giftschlangen und Wildhunde. Gelegentlich
erbeuten Löwen auch eine erwachsene Giraffe durch einen Angriff beim
Trinken oder während deren kurzer Schlafphasen.
Lange Zeit haben Afrikaner und Araber Giraffen gejagt, ohne dass die Art
dadurch gefährdet gewesen wäre. Mit der Ankunft der Weißen / Weissen im
19. Jahrhundert begann sofort eine Trophäenjagd einzusetzen, die zu
einer starken Abnahme der Giraffenbestände führte.
Die langen Sehnen werden für Bogensehnen und Musikinstrumente verwendet.
Das Fleisch ist zäh aber genießbar / geniessbar. Die Felle gelten bei
vielen Völkern als Statussymbole.
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Der Löwe |
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Bestand
Der weltweite Gesamtbestand ist in den letzten Jahren auf
schätzungsweise 110.000 bis 150.000 Tiere zurückgegangen. Heute findet
man Giraffen hauptsächlich in den Nationalparks Afrikas.
Der Bestand der Netzgiraffe ist in den letzten 20 Jahren um 90%
geschrumpft.
Von den damaligen rund 27.000 Tieren existieren heute nur noch ca.
3.000.
In Westafrika sind die Giraffen durch die Wilderer stark bedroht.
Von der Westafrikanischen-, Nigerianischen- und Uganda- Giraffe gibt es
nur noch 100 – 160 Tiere.
Außerdem / Ausserdem dringt der Mensch immer weiter in den Lebensraum
der Giraffen ein und verdrängt sie aus ihren Ursprungsgebieten, den
Savannen Afrikas.
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