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Theodor Fontanes Leben „Man
hört nie auf, erziehungsbedürftig zu sein. Ich gehe noch jetzt in
die Schule und lerne von Leuten, die meine Enkel sein könnten.“
Am 30. Dezember 1819 wurde Theodor Fontane,
als Sohn eines Apothekers in Neuruppin (nordwestlich von Berlin)
geboren.
Da das Geschäft des Vaters nicht gut lief, zogen die Fontanes 1827
nach Swinemünde (das liegt an der Odermündung).
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Da
der Mutter die Schule dort nicht gefiel, wurde er von Privatlehrern
unterrichtet und später zu seiner Tante Pinchen nach Berlin
gebracht, wo er eine Realschule besuchen musste.
Nach der Schule macht er eine Lehre zum Apotheker („zum weißen /
weissen Schwan“). Die Lehre gefiel ihm gut, da er beim Anrühren von
Rezepturen Zeit hatte, Gedichte zu schreiben. Außerdem / Ausserdem
lagen in der Apotheke immer die neusten Zeitschriften aus und die
neusten Bücher.
1847 wurde er Apotheker 1. Klasse.
Im April 1844 tritt Fontane seinen Militärdienst als
Einjährig-Freiwilliger an. Gemeinsam mit seinem
Freund Herrmann Scherz unternimmt er noch während der Militärzeit
eine erste spontane Reise
nach England. Nach England ist er noch viele Male gereist (1852,
1855-59).
Ein Jahr später nimmt er an den Straßenkämpfen / Strassenkämpfen in
Berlin teil und wird im Mai als Wahlmann für den preußischen /
preussischen Landtag aufgestellt. Fontane versucht sich als freier
Schriftsteller, kann aber davon nicht leben. Also arbeitet er als
Publizist, Kritiker, Herausgeber und Pressekorrespondent in London.
Außerdem / Ausserdem gibt er Privatunterricht um den Lebensunterhalt
für seine Familie zu bestreiten, denn
am 16. Oktober 1850 heiratet er Emilie Rouanet-Kummer. Mit ihr hat
er 6 Söhne (1851 George Emile, 1852 Rudolf, 1853 Peter Paul, 1855
Ulrich, 1856 Theodor, 1864 Friedrich)und eine Tochter (1859 Martha).
Leider sind 3 Söhne kurz nach der Geburt gestorben. Sein 6. Sohn,
Friedrich, hat sehr viel später (1888) einen Verlag in Berlin
gegründet, bei dem Theodor Fontane auch veröffentlichte.
Seit 1861 beschäftigt sich Fontane mit seiner Heimat und schreibt
Bücher über seine Wanderungen
(1. Die Grafschaft Ruppin, 2. Das Oderland)
In seinem Leben hat Fontane sehr viele Kriegsschauplätze besucht,
z.B. in Kopenhagen und Husum.
1869 wurde er von der Vossischen Zeitung nach Frankreich geschickt.
Dort wurde er festgenommen und musste 2 Monate in
Kriegsgefangenschaft leben, weil die Franzosen dachten, dass er ein
Spion wäre. Bismarck hat sich dafür eingesetzt, dass er schnell
wieder entlassen wurde.
1870 veröffentlichte er das Buch „Kriegsgefangen“, das aus den
Tagebüchern seiner Gefangenschaft
entstand.
Nach dem Krieg zwischen Deutschland und Frankreich (1871) reiste er
nochmals in das von Deutschland besetzte Frankreich und
veröffentlicht danach seine Beobachtungen („Aus den Tagen der
Okkupation“). Auch über den Krieg selbst hat er 3 Bücher
geschrieben.
Nach dem Krieg schrieb er weiter an seinen Wanderungen (3.
Havelland, 4. Spreeland, 5. Fünf Schlösser).
Ab 1876 ist er nur noch als freier Schriftsteller tätig. Leider
hemmen ihn immer wieder schwere Krankheiten am Arbeiten, als er 1892
an Gehirnanämie erkrankt, dachte niemand, dass er es überlebt. Er
sagte jedoch später:“ Ich habe mich einfach wieder gesund
geschrieben.“
Neben seinen Wanderungen, veröffentlichte er viele literarische
Werke, Gedichte, Dramen und Balladen, sowie Biographien und
Kriegsbücher.
Die bekanntesten sind die „Wanderungen“, “ Effi Briest“ (welches
verfilmt wurde) und „ der Stechlin“. Es gibt noch ein Roman über
eine Berliner Familie „die Poggenpuhls“.
1898 stirbt Fontane in seiner Berliner Wohnung.
In der Schule haben wir schon die Ballade von „John Maynard“, sowie
das lyrische Gedicht von „Herrn Ribbeck von Ribbeck im Havelland“
kennen gelernt.
Es gibt in Strausberg (östlich von Berlin) ein Gymnasium, das
Fontane als Namen trägt. Die Schulgemeinde hat diesen Namen gewählt,
„Weil dieser gestandene Mann in seiner Gesamtpersönlichkeit, in
seinem Gesamtwerk Ziele repräsentiert, denen zu folgen unserem
Gymnasium
grundlegende Verpflichtung ist: Bekenntnis zur Demokratie, zur
Humanität, zur Freiheit der Persönlichkeit, zu Verantwortung und
Selbstbewusstsein des einzelnen in der Gesellschaft, zur
Internationalität, zu sozialem Denken und Handeln. Und weil er der
für Berlin und Brandenburg herausragendste, unvermindert
weiterwirkende, auch viel gelesene Schriftsteller, Dichter und
Publizist ist, dessen unverwechselbarer Stil in Lyrik und Prosa auch
heute noch fesselt, anregt, Vorbild sein kann.“
Sein Freund Kersting schrieb einmal über ihn:
"... ein prächtiger Kerl, der mit seinem scharfen Verstand, hellem
Geist und glühender Phantasie weit über mir steht, er liebt auch das
Schöne und strebt nach dem Guten, aber sonst ein kurioser Kauz. Um
Wissenschaft kümmert er sich gar nicht, Charakter habe ich noch
nicht viel bemerkt. Er verteidigt nicht
selten die niederträchtigsten Maximen, aber nicht eigentlich, weil
sie die seinen seien, sondern weil es ihm Gelegenheit gibt, seinen
Scharfsinn glänzen zu lassen.
Von Natur aus sehr sanft und gutmütig, kommen da bisweilen sehr
jugendlich aussehende Widersprüche zum Vorschein, wie überhaupt sein
geistiger Habitus sehr Schönes, Edles, aber auch manches unreife
zeigt. Eitelkeit ist seine Hauptschwäche." Kersting (ein Freund von
Theodor Fontane)
von Lukas
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