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Geschichte
Das alte Ägypten
Der ursprüngliche Name des Landes lautete Kemet und bedeutet
übersetzt "Schwarzes Land". Kemet bezeichnet das Delta des Nils
und geht auf den schwarzen Schlamm zurück, der nach den jährlichen
Überschwemmungen des Nils zurückblieb und eine fruchtbare Ernte garantierte.
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(Du weißt / weisst noch was?)
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Ägypten ist ein Land, das im Nordosten von Afrika liegt. Die Menschen, die dort
leben bzw. lebten, nennt man Ägypter. Schon vor 8000 Jahren siedelten sich
Menschen entlang des Nils an. Mit „Nil“ ist der große Fluss gemeint, der durch
Ägypten fließt. Weil der Rest von Ägypten fast nur staubige heiße Wüste war,
bauten die Menschen ihre Dörfer und Städte an den Ufern des Nils.
Jedes Jahr gibt es im Frühling mehrere Wochen, in denen es in Teilen Afrikas
ganz viel regnet. In diesen Regenzeiten kommt es zu starken Überschwemmungen;
der Nil tritt also über seine Ufer. Hört der Regen dann wieder auf, sinkt der
Wasserspiegel ab und entlang des Flussufers hat sich viel Schlamm abgelagert.
Dieser Schlamm ist eine sehr gute und fruchtbare, feuchte Erde und eignet sich
hervorragend zum Anbauen von Feldern. |
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Wie
sahen ägyptische Häuser aus?
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Die Häuser bestanden aus Lehmziegeln mit Holzdächern, die mit Lehm und
Palmblättern abgedichtet wurden. Die meisten Häuser hatten nur zwei Zimmer. Die
reichen Ägypter besaßen jedoch große, kühle, schön bemalte Villen mit Gärten und
Wasserbecken.
Die Wände waren sehr dick und hatten nur ganz winzige Fenster, damit die Sonne
nicht so stark hineinscheinen konnte. So blieb es auch im Sommer angenehm kühl
in den Häusern.
Möbel gab es kaum bei den alten Ägyptern. Wichtige Dinge wurden in Holztruhen
verstaut. In Lampen aus Ton oder Stein wurde Leinöl gefüllt, das dann angezündet
wurde. Leider ergab sich daraus nur eine schwache Flamme. In alten ägyptischen
Häusern war es zumeist sehr dunkel.
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Die Kleidung der alten
Ägypter?
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Da die ärmeren Leute sehr viel schwitzten bei ihrer Arbeit unter der heißen
Sonne, interessierten sie sich
wenig für Kleider. Die reicheren Ägypter hingegen kleideten sich aufwändig und
teuer. Die Männer trugen einen Lendenschurz, der vorne verknotet wurde. Die
Frauen hatten Leinenkleider mit Trägern.
Wohlhabende
Frauen trugen edle Leinenkleider, die mit bunten Glasperlen besetzt waren.
Reiche Männer hatten weite Umhänge über ihren Schultern. Kinder und Erwachsene
rasierten sich sehr oft die Köpfe kahl, damit es kühler war. Auch das Tragen von
Zöpfchen war modern. Viele Frauen ließen ihr Haar auch zu besonderen Anlässen in
kunstvolle Wellen legen.
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Hatten die Ägypter Schmuck?
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Silber kam in Ägypten so gut wie nicht vor (nur als
Elektron, eine Legierung) und war daher teurer als Gold. Alles abgebaute Gold,
das meiste kam aus den Minen in Nubien (nebu = Goldland) und war Eigentum des
Pharao und wurde von diesem als Ehrengold an treue Untertanen verschenkt. Der
"normale" Ägypter besaß / besass so gut wie keinen Goldschmuck. Diese Menschen
schmückten sich mit einfachen Schmuckstücken wie Ketten aus Fayence-Perlen,
Armreifen aus Knochen oder Horn. Bunte Steine, auch Halbedelsteine, wurden
geschliffen, gebohrt und aufgefädelt.
Diamanten waren den Ägyptern noch völlig unbekannt, deswegen konnte man Smaragde
und Rubine, die es gab, auch noch nicht schleifen. Man findet sie gelegentlich
als Rohsteine, aber niemals als "Juwelen" an Ketten oder Ringen.
Außerdem / Ausserdem verwendeten die Ägypter Düfte
in ziemlichen Mengen. Sie rieben ihre Körper mit ätherischen Ölen ein, damit die
Haut nicht austrocknete.
Bei Festen
befestigten Diener auf den Köpfen der
Gäste Kegel aus duftendem Fett, das langsam zerschmolz und über die Gesichter
herunterlief.
Das dürfte
sehr erfrischend gewesen sein für die Menschen damals. Männer und Frauen
umrandeten ihre Augen dick mit einem dunkelgrünen oder schwarzen Stoff, namens
Kol. Das sah sehr schick aus und hielt die Fliegen von den Augen fern. Rotes
Erdpulver schmierten sie auf Wangen und Lippen, um sie roter zu machen.
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Welche Berufe gab es?
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Es gab den
Pharao>>, den
Wesir>>,
den
Priester>>, den Kaufmann, die Beamten, die
Schreiber>>
und die
Bauern>>. Die Bauern verdienten am wenigsten, obwohl sie so viel Ernte
hatten. Aber sie mussten mehr als die Hälfte fürs Land abgeben, so blieben für
sie nur noch ein Viertel der Ernte übrig.
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Die Pyramiden
In den Pyramiden wurden die ägyptischen Könige begraben. Einen König nannte man
im Alten Ägypten „Pharao“. Vor 5000 Jahren hielten die Ägypter ihre Pharaonen
für so wichtig, dass sie ihnen diese riesigen Grabstätten bauten. Die Leute
verehrten den Pharao wie einen Gott. Nach der Meinung der Ägypter stammte der
Pharao angeblich vom Sonnengott Re ab, dem allerersten Herrscher Ägyptens. Warum
Pyramiden pyramidenförmig gebaut waren, weiß keiner wirklich heute. Es ist gut
möglich, dass die Pyramiden eine große Treppe in den Himmel darstellen, auf
denen der tote Pharao in den Himmel klettern konnte. |
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Die Bauweise der Pyramiden
Zehntausende Arbeiter mussten jedes Jahr einige Monate unter der Aufsicht von
Architekten und Baufachleuten an der Errichtung der Pyramiden mitarbeiten. In
Steinbrüchen wurden die großen Steine für die Pyramiden gebrochen. Über lange
Erdrampen, die mit runden Holzstämmen belegt wurden, zogen viele Arbeiter die
Steine hinauf zur entstehenden Pyramide. Die Rampen wurden immer höher und höher
aufgeschüttet, sodass man nicht sehr steil zur Pyramide beim Bau aufsteigen
musste. Der
Wesir, das war
der oberste Verwalter des Pharaos, kam manchmal vorbei, um die Baufortschritte
zu besichtigen.
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Wie lange dauerte der Bau der
Pyramiden?
Der Bau der Cheopspyramide, das ist die größte aller Pyramiden mit ihren 146 m (
so hoch wie ein Wolkenkratzer), dauerte wohl rund zwanzig Jahre.
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Was war in einer Pyramide?
In der Pyramide gibt es nur einige enge Gänge, die zu einem Raum führen, wo die
Pharaonen mit allen möglichen Schätzen begraben wurden. Leider wurden viele
dieser Schätze schon vor langer Zeit gestohlen.
In diesen Grabkammern waren die Sarkophage (schwere Steinsärge), in denen
wiederum in Särge enthalten waren, in die man die Mumien legte. Diese Särge
waren mit Schriftzeichen und Symbolen reich bemalt.
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Die Mumien
Die Leichen der Pharaonen wurden einbalsamiert. Zuerst wurden dem Toten die
inneren Organe wie Herz und Lunge entfernt. Dann wurde der tote Körper mit
Natron, einer Art Salz bedeckt, um ihn auszutrocknen.
Mehrere Tage danach wurde
das Innere mit Leinen, Holzspänen, Natron und duftenden Kräutern und Gewürzen
gefüllt. Anschließend umwickelte man den Körper mit vielen Stoffbahnen.
Zum Schluss kam der Priester und sprach noch Gebete. Nur
Mitglieder der königlichen Familie wurden mumifiziert, denn das Verfahren war
sehr teuer. Die Ägypter glaubten, dass ein einbalsamierter Toter in einer
anderen Welt weiterleben könnte. |
Ägyptische Mumie
Man nimmt an, dass die alten Ägypter die Ersten waren,
die Tote einbalsamierten. Nach den Vorstellungen der alten Ägypter konnte die
Seele eines Toten nur weiterleben, wenn man seinen Körper einbalsamierte.
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Wurden alle Könige in Pyramiden
bestattet?
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Nein, es wurden nicht immer Pyramiden gebaut.
Mit der Zeit
war den alten Ägyptern der Bau der Pyramiden zu aufwändig.
So begrub man die Könige der späteren Zeit
tief in den Felsen eines entlegenen Wüstentales. Man nannte das Gebiet „Tal der Könige“.
In die Grabkammern, welche in die Felsen hineingehauen wurden, waren
unvorstellbare Schätze gelagert neben den Mumien der Pharaonen. Die Räume waren
voll von Gold und Edelsteinen, Kleidung, Möbel, Gefäße, Kochgeschirr, Statuen,
Bilder und Bücher. Die Decken waren bunt bemalt. Leider gab es schon damals
viele Räuber, die sehr viele Schätze entwendeten. Heute kann man in verschiedenen
Museen einige der Schätze bewundern. Du kannst dort sogar vielleicht Mumien
bestaunen.
Man hat diese Dinge ins Museum
gebracht, damit auch noch in vielen Jahren die Leute jene Schätze ansehen können
und damit sie nicht gestohlen werden können.
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Die Schrift
Die Ägypter gehörten zu den ersten Völkern, die eine Schrift erfanden. Doch
konnten nur ausgebildete Schreiber (ein eigener Beruf) schreiben. Wir nennen die
Schrift , die aus Bildern und Zeichen bestand, „Hieroglyphen
>>“.
Als Papier verwendeten die Ägypter früher Faserpapier (Papyrus), das aus den
Stängeln der Papyruspflanze gewonnen wurde. Zum Schreiben gab es Pinsel oder
Griffel.
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Ihre Götter
Sie glaubten nicht an einen Gott, sondern an viele verschiedene Gottheiten. Die
Menschen waren sehr religiös und bauten für ihre Götter Statuen und Tempel, die
mit Götterbildern bemalt wurden. Hier seht ihr einige von ihnen.
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Der Sonnengott Re
Der einzige und durch alle Zeiten verehrte Gott in
der ägyptischen Mythologie war Re, der Herrscher der kosmischen
Gottheiten, von dem die ägyptischen Könige ihre Herkunft ableiteten. Die
Verehrung von Re wurde zu einer Art Staatsreligion erhoben. Abgebildet ist
hier eine Re-Darstellung, die sich im Inneren eines Sarges aus der
11. Dynastie fand.
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Einbalsamierung des Osiris
Der Legende zufolge versuchte der ägyptische Gott
Seth verschiedene Male erfolglos, seinen Bruder und Rivalen Osiris zu
töten. Als die Mordtat glückte, retteten Isis (Gattin des Osiris) und
Anubis den bereits zerstückelten Leichnam, so dass Osiris Herrscher der
Unterwelt werden konnte.
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Anubis, der Gott der Mumifizierung
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Thot
In der ägyptischen Mythologie war Thot der Mondgott.
Oftmals wurde er mit Ibiskopf dargestellt. Hier schüttet er das Wasser des
Lebens über eine Figur.
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Ptah
In der ägyptischen Mythologie ist Ptah einer der
höchsten Götter. Er wurde als Schöpfer der Erde, Vater der Götter und
alles Seins auf dieser Erde, Vater der Anfänge verehrt. Dargestellt wird
er mit den Symbolen des Lebens, der Macht und der Beständigkeit. Die
abgebildete Statue befindet sich im Museo Egizio di Torino in Turin
(Italien).
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Bastet-Amulett
Die ägyptische katzengestaltige Göttin Bastet wurde
vor allem in Bubastis verehrt; dort entdeckte man auch ausgedehnte
Katzenfriedhöfe. Dieses Bastet-Amulett stammt aus dem 2. oder
1. Jahrhundert v. Chr.
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