Weinbau oder auch Weinanbau bezeichnet man die
landwirtschaftliche Kultivierung von Weinreben zum Zwecke der
Gewinnung von Wein.
Weinbau ist eine
Sonderkultur >>, so bezeichnet man den Anbau von
Kulturpflanzen. Sie stellen hohe Ansprüche an das Klima und den Boden.
Das heißt / heisst, dass diese Pflanzen eine hohe Sonneneinstrahlung benötigen.
Sie werden deshalb oft auf nach Süden ausgerichteten Weinbergen
angebaut. Aber auch in der Ebene wird der Weinanbau in Weingärten
(z.B. Rheinhessen, Pfalz, Franken) betrieben, insbesondere im
Mittelmeerraum.
Der Wein wird in der Regel in geschlossenen Weinanbau-
gebieten mit einheitlichen Bedingungen, wie bestimmte Licht- und
Temperaturwerte, angebaut. Neben der Rebsorte und der Qualitätsstufe
ist der Standort wichtig. Durch diese Faktoren wird der Geschmack
bestimmt.
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(Du weißt / weisst noch was?)
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Die Weinrebe gehört zu den ältesten Kulturpflanzen, die um 3.500 v.
Chr. schon den Ägyptern, den Babyloniern und den Indern bekannt war
und kultiviert worden ist. Auch die alten Griechen und Römer betrieben
Weinbau.
Ab dem Jahr 100 wurde von den Römern der Weinbau in Deutschland
betrieben. Bereits um 1500 gab es mehr als 300.000 ha Anbaufläche.
Anfangs musste der Wein mit Zusatzstoffen (Honig, Gewürze) gemischt
werden, da die klimatischen Bedingungen ungünstig waren.
Im 19. Jahrhundert verbesserte man den Weinanbau, das heißt / heisst:
Bearbeitung der Reben und Verbesserung der Kellereitechnik.
1826 gründete Georg Christian Kessler die erste Sektkellerei am
Neckar.
Schwere Rückschläge für den Weinbau brachten Rebkrankheiten, wie zum
Beispiel: Falscher Mehltau, Schimmelpilze usw. und Schädlinge, wie zum
Beispiel: Reblaus, Milben usw.
Nach dem Zweiten Weltkrieg sollte alles besser werden. Es entstand
eine neue Kellertechnik (Edelstahltanks, Vollernter,
temperaturgesteuerte Gärung). Es kam zu einer internationalen
Konkurrenz. Es wurden Massen an Wein produziert. Der Wein wurde
gefärbt und chemisch behandelt. Also nicht die Qualität war wichtig,
sondern die Masse.
In Deutschland wird der Wein heute in 13 Weinbaugebieten kultiviert,
hier liegen ca. 100.000 ha der weltweit 8.000.000 ha Anbaufläche. In
Europa sind es allein 5.000.000 ha.
Die deutschen Weinbaugebiete heißen / heissen:
Ahr
Baden
Franken
Hessische Bergstraße
Mittelrhein
Mosel-Saar-Ruwer
Nahe
Pfalz
Rheingau
Rheinhessen
Württemberg
Saale-Unstrut
Sachsen
Deutsche Weinanbaugebiete |
Zurzeit ist Rheinhessen Deutschlands größtes / grösstes Weinanbaugebiet mit
rund 26.000 ha. Die Weinstraße / Weinstrasse, eine Landschaft in der Pfalz liegt an
zweiter Stelle. Es gibt hier 78 Weinbausorten bei einer Größe / Grösse von
23.400 ha. Ein Drittel wird von Familienbetrieben im Vollerwerb bei 5
– 10 ha und zwei Drittel werden im Nebenerwerb bei ca. 5 ha
bewirtschaftet. Die Weinstraße / Weinstrasse liegt in einem positiven Weinklima, die
Durchschnittstemperatur liegt bei rund 10°C und im Winter selten unter
0°C.
Seit einigen Jahren werden die Qualitäts- und Prädikatsweine einer
amtlichen Prüfung unterzogen, das heißt / heisst auf dem Flaschenetikett sind
diverse wichtige Aussagen über den Wein abgedruckt, wie zum Beispiel
Jahrgang, Rebsorte, Lage, Qualitätssorte usw.
Flaschenetikett |
Ein Winzer hat das ganze Jahr über zu arbeiten.
Im Winter, von Januar / Jänner bis April, muss das alte Holz bis auf zwei neue
Triebe weggeschnitten werden. Durch eine pneumatische Schere (mit
Luftdruck) kommt es zu einer großen / grossen Zeitersparnis. Die Pfähle und
Drahtanlagen werden repariert oder erneuert.
Von Januar / Jänner bis Februar wird gedüngt.
Von Februar bis April erfolgen Drahtarbeiten. Die einzelnen Reben
werden an einem Draht befestigt, damit der spätere Austrieb der Augen
gleichmäßig / gleichmässig erfolgt.
Von April bis August werden die Reben geheftet und die Seitentriebe
entfernt. Dadurch wird der Rebstock besser durchlüftet und die Sonne
kann besser an die Trauben. Durch den Draht kann die Rebe kaum
abbrechen.
Von Mai bis August werden die Schädlinge bekämpft.
Zwischenzeitlich erfolgen immer wieder Laubarbeiten.
Ab September erfolgt die Weinlese. Das ist die arbeitsintensivste Zeit
des Winzers. In relativ kurzer Zeit muss die Ernte eingebracht werden.
Eine große / grosse Hilfe ist der Vollernter. Diese Maschine schüttelt die
Trauben vom Rebstock. Vielleicht wird die Traubenhandlese bald
aussterben.
Nun beginnt auch schon die
Kellerarbeit >>, die bis in den März hinein
andauert. Nach der Weinlese werden die Trauben direkt zur Kelter
(Weinpresse) befördert und abgepresst. Nach dem Keltern bleiben die
Trester (Kelterrückstand) übrig. Sie werden zum beliebten Trester
(Weinbrand) oder als Dünger benutzt. Zur Gärung wird der Most
(Fruchtsaft) in Fässer gepumpt. Während der langen Gärung benötigt der
Wein viel Ruhe. Ist die Gärung abgeschlossen, wird der Wein von der
Hefe getrennt. Der klare Wein wird in ein anderes Fass gepumpt. Zum
Schluss wird der Wein abgefüllt. Das ist die liebste Arbeit des
Winzers. Durch modernste Abfüllanlagen wird der Wein geschickt. Er
kommt in Flaschen. Diese werden verkorkt, mit einem Etikett beklebt
und direkt in Kartons verpackt. Nun kann der Weinfreund den Wein
genießen / geniessen.
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