Musik ist die künstlerische Anordnung und Kombination der Klänge von Musikinstrumenten und der menschlichen Stimme, um Schönheit der Form oder Ausdruck von Gefühlen zu erreichen.
Zur Musik können die Aspekte Tonhöhe, Rhythmus, Lautstärke (musikalische Dynamik), Klangfarbe, Melodie, Harmonie und Textur (Monophonie, Polyphonie und andere) sowie Stille (Ruhe) unterschieden werden.
Musik ist eine Kunst der Zeit, mit hörbaren (Klänge, Töne, Klänge) oder (unhörbare Stille, Pausen) Elementen in Folge oder gleichzeitig.
Außerdem werden Klänge nur dann als Musik angesehen, wenn sie mit dieser Absicht von einem Musikinstrument oder der menschlichen Stimme erzeugt werden. Musik kann also nicht „zufällig“ gemacht werden. Damit ist die Musik eng mit der Poesie verwandt und vereint die beiden Elemente des Sichtbaren und des Hörbaren, was auch bei der geschriebenen Musik der Fall ist.
Etymologie
Das Wort Musik leitet sich über lateinisch musica ab von altgriechisch mousikḗ téchnē („musische Kunst“, d. h. „Kunst der Musen, Musenkunst“, besonders „Tonkunst, Musik“). Der Ausdruck mousikḗ téchnē wurde bereits in der Antike zu mousikḗ verkürzt.
In der deutschen Sprache erschien zunächst nur das Grundwort, althochdeutsch mûseke und mittelhochdeutsch mûsik. Ab dem 15. Jahrhundert wurden Ableitungen wie Musikant oder musizieren gebildet. Erst im 17. und 18. Jahrhundert änderte sich die Betonung unter dem Einfluss von französisch musique auf die zweite Silbe, so wie es noch heute in der deutschen Standardsprache gültig ist.
Komponenten
In der zeitlichen Komponente kann sich die Musik in drei grundlegenden Dimensionen entfalten:
- dem Rhythmus, der sich auf die Dauer der Klänge und ihre Intensität bezieht (Dynamik)
- die Melodie, die den Eindruck vermittelt, der durch die Abfolge von Tönen unterschiedlicher Tonhöhe entsteht
- Polyphonie oder Harmonie (beide Begriffe im weitesten Sinne), die die beabsichtigte Überlagerung gleichzeitiger Klänge betrachtet (siehe auch Verschmelzung)
eine weitere Kategorie des Klangs tauchte in der gelehrten Musik ab dem 16. Jahrhundert auf, nämlich die der Klangfarbe. Sie ermöglicht eine Polyphonie, bei der mehrere Instrumente miteinander kombiniert werden (der Begriff Harmonie wird übrigens noch immer in diesem Sinne verwendet, wenn man von der „Harmonie municipale“ spricht), oder eine Monodie, die speziell einem Instrument gewidmet ist.
Je nach Musikrichtung kann eine dieser drei Dimensionen vorherrschend sein:
- Der Rhythmus beispielsweise hat in einigen traditionellen afrikanischen Musikstilen (vor allem in Schwarzafrika) generell Vorrang;
- Die Melodie steht in den meisten Musikrichtungen des orientalischen Kulturkreises im Vordergrund;
- Die Harmonie ist die Grundlage der westlichen oder westlich inspirierten gelehrten Musik.
Rhythmus
Das primäre Element, das in jeder Musik zu finden ist, ist das Element der Veränderung in der Zeit, die Abfolge von Tönen. Rhythmus entsteht, wenn diese Abfolge so erfolgt, dass eine hörbare Struktur entsteht, die manchmal fast körperlich erlebt werden kann. Es entsteht die Erfahrung eines Beats, einer tanzbaren Sache. Die Hörmusik stellt eine abstraktere Form der Musik dar, im Gegensatz zur tanzbaren Musik und zur gesungenen Musik (z. B. Begleitung von monotonen Arbeiten, Klagelieder), die den primären sozialen Kontext der Musik bilden.
Je nach der Geschwindigkeit des Taktes (Tempo) kann man von schneller oder langsamer Musik sprechen. Zur Angabe des Tempos werden italienische Begriffe verwendet. Im Allgemeinen liegt die Geschwindigkeit des Beats im Bereich der Geschwindigkeit des Herzschlags (zwischen 40 und 200 Schlägen pro Minute, tempo giusto), was auch die physische Wirkung des Rhythmus erklärt.
Eine Ausnahme bildet die Ambient-Musik, eine Musik, die sich ohne Rhythmus manifestiert. In dieser Musik ist das Metrum oft nicht in Zählzeiten und Tempi unterteilbar.
Während das Metrum in der Poesie ein sich wiederholendes Muster in den Sprachakzenten bedeutet, ist der Begriff des Rhythmus sowohl in der Poesie als auch in der Musik umfassender. Auch ständig wechselnde, sich nie wiederholende Muster können als Rhythmus empfunden werden, vorausgesetzt, es gibt einen beobachtbaren Takt. In der Regel gibt es jedoch einen Zyklus mit einer bestimmten Anzahl von Schlägen, der sich immer wieder wiederholt. In der klassischen Musik wird dies als Taktart bezeichnet. In anderen Traditionen gibt es ähnliche Konzepte, wie zum Beispiel in Indien: das Tala.
Tonhöhe
Das zweite Element in der Musik ist die Tonhöhe des Klangs. In verschiedenen Kulturen und zu verschiedenen Zeiten haben sich unterschiedliche Systeme für den Umgang mit der Tonhöhe entwickelt, die in der Regel zu einer bestimmten Tonleiter, Stimmung, harmonischen Präferenz oder Oktaveinteilung führen. Dies beeinflusst die Stimmung eines Musikstücks.
Melodie
Eine Melodie ist eine Abfolge von Tonhöhen, die in Verbindung mit dem Rhythmus eine bestimmte musikalische Form bildet, in der Regel mit der Länge eines Atems oder einer gesprochenen Phrase in der Sprache. Im Gegensatz zum meist kontinuierlichen Rhythmus ist die Melodie eine Art musikalischer Gedanke mit einem bestimmten Charakter und einem klaren Anfang und Ende.
Harmonie
Harmonie bedeutet im weitesten Sinne den Gleichklang verschiedener Klänge oder Töne. Die Harmonielehre ist in der europäischen klassischen Musik entstanden und beschreibt die sinnvolle Abfolge von Akkorden. Auch Jazz und Popmusik verwenden Akkorde und Akkordfolgen.
Es gibt mehrere klassische Musiktraditionen, wie das indonesische Gamelan, die klassische japanische Musik, die klassische koreanische Musik, die Hindustani-Musik und die karnatische Musik, aber keine dieser Traditionen hat ein harmonisches Konzept, das der europäischen klassischen Musik ähnelt, und verwendet keine Akkorde, sondern nur Konsonanzen.
Klangfarbe
Jede Melodie verwendet bestimmte Klangfarben oder Timbres, in der Regel durch die Verwendung bestimmter Musikinstrumente oder durch das Gleichgewicht zwischen verschiedenen Klängen auf demselben Instrument. Daher stellt die so genannte Instrumentation in der Regel das ästhetische Ideal eines bestimmten Stils dar. Es ist auch festzustellen, dass diese Ästhetik auch mit der Art des Hörens zusammenhängt. In vielen afrikanischen und asiatischen Musiken sind Obertöne wichtiger als Grundtöne.
Die Klangfarbe wird durch die Zusammensetzung des Obertonspektrums bestimmt. So wie beim Licht die spektrale Zusammensetzung für die wahrgenommene Farbe ausschlaggebend ist, kommt es bei der Klangfarbe auf die Kombination der Frequenzen an, aus denen ein Ton besteht. Wenn die menschliche Stimme ein „oe“ singt oder ausspricht, kann sie einen dunklen Klang (mit wenigen hohen Obertönen) erzeugen, während ein „ie“ (mehr hohe Obertöne) einen helleren Klang ergibt. Da jede menschliche Stimme leicht unterschiedliche Stimmbänder hat und leicht unterschiedliche Schwingungsfrequenzen abgibt, hat jede Stimme einen spezifischen Klang. Menschen können an diesem spezifischen Klang erkannt werden.
Textur
Bei der Textur handelt es sich um die Überlagerung von Melodien und Begleitungen. Textur kann als eine Kombination aus Melodie, Harmonie und Rhythmus verstanden werden. Die wichtigste Unterscheidung ist die zwischen Monophonie, Heterophonie, Homophonie und Polyphonie.
Bei der Monophonie handelt es sich um eine einstimmige Melodie oder Musik. Es gibt nur eine Stimme oder einen Ton, wobei alle Interpreten denselben Ton erzeugen. Beispiele für einstimmige Musik sind frühmittelalterliche Gesänge und gregorianische Musik, bei denen der Gesang einstimmig und ohne Begleitung durch Musikinstrumente erfolgt. Bei spärlicher Hintergrundbegleitung spricht man von Monodie.
Bei der Heterophonie handelt es sich um eine mehrstimmige Melodie oder Musik. Es gibt mehrere Stimmen, die gleichzeitig dieselbe Melodie erzeugen, aber jede auf ihre eigene Weise.
Homophonie ist eine mehrstimmige Melodie oder Musik. Es gibt mehrere Stimmen, die denselben Text (ungefähr) gleichzeitig vortragen.
Bei der Polyphonie handelt es sich um mehrstimmige Melodien oder Musik. Es gibt mehrere Melodien gleichzeitig, in verschiedenen Stimmlagen oder nicht. Beim Gesang wird jede Melodie von einer anderen Stimmlage vorgetragen. Das Grundprinzip dabei ist, dass alle Stimmen gleichberechtigt sind oder zumindest vollwertige Rollen haben. Die Mehrstimmigkeit gilt allgemein als die höchste Errungenschaft der westlichen Kunstmusik.
Stil
Eine grobe stilistische Einteilung der westlichen Musik kann anhand der historischen Entwicklung der Musik vorgenommen werden. Die komponierte klassische Musik hat sich aus der Kirchenmusik entwickelt, und die - meist einfachere - Volksmusik war bis etwa 1920 die Hauptströmung. Danach kam der Jazz auf. Die technische Entwicklung (Radio, Aufzeichnung, Verstärkung) spielte danach eine immer größere Rolle. Elektrische Instrumente boten neue Möglichkeiten, und das Schlagzeug spielte eine immer größere Rolle. In rasantem Tempo entstanden alle möglichen neuen Stilrichtungen (Popmusik, Rock, Dance, Hip-Hop).
Neben der mehr oder weniger chronologischen Einteilung lassen sich die Stile auch nach ihrem Verwendungszweck klassifizieren, z. B. als Tanzmusik, Filmmusik, Kirchenmusik, Chormusik, Hörmusik, Marschmusik oder Bühnenmusik. Diese Einteilung ist im Wesentlichen eine Kombination aus inhaltlichen und sozialen Merkmalen.
Nach geografischem/kulturellem Ursprung lassen sich die westliche Musik, die indische Musik, die traditionelle chinesisch-japanische Musik und die afrikanische Musik einteilen, wobei die westliche Musik u. a. in klassische Musik, Avantgarde, Jazz und Pop/Rock unterteilt werden kann.
Eine weitere Klassifizierung ist: Unterhaltungsmusik versus Kunstmusik. Eine Rockband, die regelmäßig Top-40-Hits hat, fällt unter Unterhaltungsmusik, während eine Rockband in speziellen Clubs für ein relativ kleines, gebildetes Publikum zur Kunstmusik gezählt werden kann. Eine Unterhaltungsmusik, die als Hintergrundbeschallung (z. B. in Restaurants, Einkaufszentren, Radiosendungen) verwendet wird, nennt man Muzak.
Intervalle
In der Musik ist das Intervall der Abstand zwischen 2 Noten. Es wird als „harmonisch“ bezeichnet, wenn die beiden Noten gleichzeitig erklingen, und als „melodisch“, wenn sie nacheinander zu hören sind. In der Akustik wird es als das Verhältnis ihrer Frequenzen definiert.
Die von der antiken griechischen Musiklehre beeinflusste Darstellung der Tonsysteme durch die europäische Musiktheorie beruht auf heptatonischen Tonleitern, d. h. Skalen mit sieben Tonstufen innerhalb eines Oktavrahmens, deren Binnenstrukturen aus unterschiedlich großen Tonschritten (Ganzton- und Halbtonschritten) bestehen und daher als diatonisch bezeichnet werden.
- Prime
- Sekunde
- Terz
- Quarte
- Quinte
- Sexte
- Septime oder Septe
- Oktave
- None
- Dezime
- Undezime
- Duodezime
- Tredezime oder Terzdezime
- Quartdezime
- Quintdezime oder Quindezime oder Doppeloktave
Instrumente
Ein Musikinstrument ist ein Bauwerk, das zur Erzeugung von Musiktönen oder zum Musizieren gebaut wurde. Ein Musikinstrument kann aus sehr unterschiedlichen Materialien bestehen und sehr verschiedene Formen und Größen haben, von einer Mundharmonika bis zu einer Kirchenorgel.
Instrumente lassen sich musikalisch nach der Art der Klangerzeugung einteilen:
- Aerophone Blasinstrumente: vibrierende Luftsäule (Flöte, Trompete, etc.)
- Akkordophone Saiteninstrumente: schwingende Saiten (Geige, Gitarre, Klavier usw.)
- Idiophone Schlaginstrumente: Vibration von Klangmaterial (Xylophon, Schlagwerk usw.)
- Membranophone Schlagzeug: Vibration von Platten/Membranen (Schlagzeug)
- Elektrophone Elektronisch/automatisch (Synthesizer)
Eine weitere, weit verbreitete Einteilung ist die Klassifizierung nach der Spielweise:
- Streichinstrumente
- Zupfinstrumente
- Blasinstrumente
- Tasteninstrumente
- Perkussionsinstrumente
In der Praxis werden die klassischen Musikinstrumente des Sinfonieorchesters in der Reihenfolge der Partitur in Familien eingeteilt:
- Holzblasinstrumente
- Blechblasinstrumente
- Schlagzeug
- Harfe
- Streichinstrumente
Musiker
Je nach Tätigkeit können für einen Musiker verschiedene, speziellere Berufsbezeichnungen verwendet werden. Ein Instrumentalist spielt ein Musikinstrument während ein Sänger seine Stimme als Instrument verwendet. Personen, die Musik schaffen oder anderweitig zur Produktion von Musik beitragen, sind Komponisten, Songwriter, Dirigenten, Musiklehrer, und Musikarrangeure.
Reproduzierende Musiker sind Personen, die Musik aktiv erzeugen. Hierzu zählen sämtliche Instrumentalisten, wie Gitarristen, Pianisten, Schlagzeuger, Violinisten, DJs etc., sowie Vokalmusiker, die ihre Stimme oder ihren Atem für musikalische Zwecke nutzen, wie zum Beispiel Sänger, Sprechgesangskünstler, Jodler, Straßenmusiker, Beatboxer oder Kunstpfeifer.