<< Fächer
/
Religion
Weltreligionen - Welche gehören dazu?
Weltreligionen sind die religiösen Gruppen, die weltweit die meisten Anhänger
haben oder wegen ihrer besonderen Bedeutung dazugehören. Zu ihnen zählt man im
allgemeinen fünf Richtungen:
1. das Christentum (katholische, protestantische und orthodoxe Christen)
2. der Islam
3. das Judentum
4. der Buddhismus und
5. der Hinduismus
Das Christentum hat die meisten Anhänger. Weltweit gibt es über zwei
Milliarden Christen. Die größte Gruppe davon sind die Katholiken mit ca. 900
Millionen.
An zweiter Stelle folgt der Islam. Es gibt über eine Milliarde Muslime (so nennt
man die Anhänger des Islams). Sie leben hauptsächlich im Mittleren Osten und in
Nord- und Westafrika.
In Südasien leben fast alle 750 Millionen Hindus. In Indien, dem Geburtsland des
Hinduismus, leben etwa 650 Millionen.
Der Buddhismus hat weltweit ca. 350 Millionen Anhänger. Rund 85 % der
Bevölkerung von Burma und Thailand und über 70 % in Kambodscha, Laos und Japan
sind buddhistisch. Der Buddhismus ist in Thailand und Bhutan die Staatsreligion.
Zum Judentum bekennen sich ca. 14,5 Millionen Menschen weltweit. 47 % von ihnen
leben in Nordamerika, 34 % in Israel und 14 % in Europa.
Das Christentum entstand vor etwa 2.000 Jahren in Judäa. Das liegt im
heutigen Staat Israel.
Christen glauben an einen Gott, der auch von den Juden verehrt wird. Zur Zeit
Jesu sehnten sich die Menschen nach einem Messias. Er soll eines Tages von Gott
auf die Erde geschickt werden, um alles Böse, Gewalt und Ungerechtigkeit auf der
Welt ein Ende zu bereiten. Dann wird Friede herrschen und alle werden glücklich
leben. Viele Menschen, die erlebten, was Jesus tat und sagte, gewannen die
Überzeugung, dass Jesus selbst dieser Gesandte Gottes, der Christus war. Nach
christlicher Überzeugung ist Christus Gottes Sohn, den er in Menschengestalt als
Erlöser auf die Erde sandte.
Alles was man über das leben Jesu weiß / weiss, steht in einem Teil der
Bibel >>, den man Neues Testament nennt. |
Kruzifix. Darstellung Christi am Kreuz. |
|
Islam >> bedeutet "Hingabe an Gott". Der Islam ist nicht nur ein Glaube, sondern
er ist auch eine Lebensweise. Wer den
Islam >> annimmt, unterscheidet nicht
zwischen Alltag und Gottesdienst, weil sein komplettes Leben ein Gottesdienst
ist. Der Islam >> regelt alle Bereiche des Lebens, von Essgewohnheiten über
Kleidung, Erziehung und Wirtschaft. Wer Anhänger des Islams ist, wird Moslem
oder Muslim genannt. Das bedeutet "der, der sich Gott hingibt". Die Muslime
verehren Mohammed als Propheten, der Gottes Wort empfangen hat. Im Zentrum ihres
Glaubens steht Allah. Das ist der Name für den einen und einzigen Gott. |
Moschee bzw.
Muslimisches
Gebetshaus. |
|
Das
Judentum >> entstand vor ca. 3.500 Jahren im heutigen Staat Israel und den
Gebieten der Palästinensern. In der jüdischen Religion haben das Christentum und
der Islam ihre Wurzeln. Ein wichtiger Bestandteil des jüdischen Glaubens ist die
Hoffnung auf den Messias (siehe Christentum). Die Angehörigen der jüdischen
Religion bezeichnen sich selbst als "Volk Israel". Die Geschichte des Volkes
Israel steht in der Bibel >>. Die Bezeichnung "Juden" kommt
von einem israelitischen Stamm namens Juda. |
Die Menorah und der Davidsstern sind Symbole der
jüdischen Religion geworden. |
|
Die buddhistische Religion wurde nach ihrem Gründer benannt. Der
Buddhismus >>
geht auf Buddha Schakyamuni zurück. Buddha Schakyamuni war vor 2620 Jahren als
Sohn des Königs Schudhodhana aus dem Geschlecht der Schakyas geboren. Buddha
bedeutet: der Erwachte.
In seinen jungen Jahren erfuhr er den Luxus eines königlichen Lebens in dem
nordindischen Königreich seines Vaters.
Aber ein Menschenleben ist nicht nur angenehm, ganz gleich, wer es erfährt. Es
ist durch viele Leiden von Körper und Geist geprägt. Das Leid der Krankheit, das
Leid des Alterns und das Leid des Todes sind unausweichlich. Der junge Prinz
Siddharta sah, dass er selbst und alle anderen Wesen sich in dieser
unkontrollierten Situation befinden. Das Erkennen dieser Tatsache veränderte
seine Auffassung grundlegend. Er fand keine Zufriedenheit mit dem Luxus seines
königlichen Lebens und entschloss sich, Mittel zu finden, um alle Wesen von
allen Leiden und deren Ursachen zu befreien.
So verließ Buddha sein Leben als Prinz und begab sich in die Wälder auf die
Suche nach einem geistigen Weg. Er begegnete vielen Heiligen seiner Zeit und
diskutierte mit ihnen. Ihre Antworten und Methoden konnten ihn jedoch nicht
zufrieden stellen. Er fand seine Erkenntnis durch Meditation, durch das Üben des
Geistes.
|
|
Das Wort Hindu ist vom Namen des Flusses Indus abgeleitet. Es bezeichnet
Menschen, die Anhänger der ursprünglichen Religion Indiens sind.
Diese indische Religion ist in einem Zeitraum von mehr als 4.000 Jahren
gewachsen. Sie wurde nicht von einer bestimmten Person gegründet und beruft sich
auch auf keinen Propheten.
Der Hinduismus beeinflusst das ganze Leben von der Geburt bis zum Tod. Religion
und Alltag sind nicht voneinander zu trennen. Es gibt kein Glaubensbekenntnis,
das für alle Hindus gilt. Ebenso ist der Glaube an einem bestimmten Gott nicht
verbindlich. Jedem Hindu ist es freigestellt, den Gott zu verehren, der ihm am
besten gefällt oder gerade Abhilfe in der momentanen Problemlage schaffen kann.
So wird jemand vielleicht Ganesh, den beliebten Gott mit dem Elefantenkopf und
dem dicken Bauch, anbeten, weil er alle Hindernisse aus dem Weg schaffen kann
und als Gott der Weisheit gilt. Bei finanziellen Problemen wendet man sich
dagegen an einen anderen, speziell dafür zuständigen Gott. Für den Hindu sind
die verschiedenen Gottheiten nur Ausdruck und Manifestationen der verschiedenen
Aspekte des Göttlichen.
Dennoch gibt es religiöse Vorstellungen, die für alle Hindus gleichermaßen
gelten. |
Ganesha. Eine hinduistische Gottheit. |
|
|