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Erdkunde
Die Entstehung der
SteinkohleVor etwa 320 Millionen Jahren entstanden die
ersten Steinkohlevorkommen aus Sumpfwäldern. Die Sumpfwälder waren meist
von Meeren und Seen überdeckt und hatten das Klima wie in den heutigen
Tropen. An den Rändern des Landes wuchsen riesige Wälder aus Farnen,
Schachtelhalmen und Bäume mit schuppenartiger Rinde.
Diese Pflanzen wurden manchmal bis zu 50m hoch.
Die Pflanzenabdrücke in der Kohle weisen daraufhin, dass die Pflanzen ein
fremdartiges Aussehen haben mussten.
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In den vielen Jahrmillionen der Steinkohlezeit (im Karbon) senkte sich
das Land, von Zeit zu Zeit, langsam ab. Oft wurde es ganz vom Wasser
überflutet. Die Flüsse beförderten auch Sand und Geröll in das flache
Meeresbecken, so dass es teilweise wieder verlandete. Es wurde dann zu
einer feuchten Niederung. In der warmen, feuchten Luft wuchsen wieder
Pflanzen und Bäume in großer Zahl. Es entstand eine
Waldsumpfmoor-Landschaft.
Die abgestorbenen Bäume fielen um, versanken im Schlamm und gerieten dabei
unter Luftabschluss. So konnten sie nicht verfaulen, sondern vertorften.
Im Kreislauf der Natur sterben die Pflanzen ab. In einem verlandeten See
sieht man Baumstümpfe und Schilf. Bald bildete sich ein Moor daraus. Wenn
das Land stärker sank und völlig von Wasser überspült war, konnte
natürlich nichts mehr wachsen. Nun wurde über dem Torfmoor wieder Sand und
Ton abgelagert. Vielleicht war das Land nun 100 000 Jahre lang oder auch
noch viel länger vom Wasser überdeckt. Die abgelagerten Sand- und
Tonschichten konnten dabei sehr dick werden. Irgendwann verlandete das
Gebiet wieder. Es konnte dann wiederum ein Waldsumpfmoor entstehen und
anschließend darauf eine Torflage.
Wenn sich ein Gebiet immer wieder mal absenkte, wiederholte sich dieser
Vorgang viele Male. Im Laufe langer Zeiten verfestigten sich der
abgelagerte Sand zu Sandstein und der Ton zu Schieferton. Aus den
Tonschichten entstand zunächst ein braunkohlenartiges Material.
Unter dem Druck der überlagernden Gesteinsschichten wurde das Wasser
herausgepresst.
In der Tiefe herrschen auch höhere Gebirgstemperaturen. In 1000m Tiefe
sind es 35°C, wie man es im Bergwerk auch spüren kann. Die
Gesteinsschichten waren damals aber viele tausend Meter dick. So wurden
die Pflanzenreste chemisch umgewandelt und es entstanden die
Steinkohleschichten und die Flöze.
So entwickelten sich aus dem Holz der Sumpfwälder allmählich Kohle: zuerst
Torf, dann Braunkohle und schließlich Steinkohle. Diesen Vorgang nennt man
Inkohlung. Jeder überflutete und unter Luftabschluss geratene Wald ließ
ein neues Kohleflöz entstehen.
Da die Steinkohle viel länger einem stärkeren Druck und höheren
Temperaturen ausgesetzt war, brennt ein Stück Steinkohle besser und
entwickelt auch höhere Temperaturen, als ein gleich großes
Braunkohlestück. Die Steinkohlenschichten liegen mehrere hundert Meter
tief, Braunkohlenschichten dagegen nahe der Erdoberfläche.
Die ursprünglich fast waagerecht abgelagerten Gesteins- und Kohleschichten
wurden im Laufe vieler Jahrmillionen zu einem Gebirge aufgespaltet.
Die Kräfte im Erdinneren waren dabei manchmal so stark, dass die sogar
zerrissen und gegeneinander verschoben wurden. Dabei kam das
Steinkohlengebirge an die Erdoberfläche:
Ein großer Teil der oberen Gesteinsschichten verwitterte und wurde
abgetragen. Vor etwa 100 Millionen Jahren -in der Kreidezeit- war das Land
kein Gebirge mehr, sondern eine Ebene.
Später wurde ein großer Teil wieder vom Meer überflutet.
Wieder wurde Sand abgelagert. Die heute über dem Steinkohlengebirge
lagernden Schichten, nennt man Deckgebirge.
Wenn auch andere Energiearten, wie z.B. die direkte Nutzung von
Sonnenenergie, demnächst
stärker genutzt werden, die Kohle wird uns für lange Zeit ein wichtiger
Energiespender sein.
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von Yannick L.
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