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Eine Postkarte oder Ansichtskarte ist ein Stück dickes Papier oder dünner Karton, in der Regel rechteckig, das zum Beschreiben und Versenden ohne Umschlag bestimmt ist. Meistens kann man eine Postkarte gegen eine geringere Gebühr als einen Brief verschicken.

Die Produktion von Postkarten erlebte im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert eine Blütezeit. Als einfache und schnelle Möglichkeit für Privatpersonen, zu kommunizieren, erfreuten sie sich großer Beliebtheit. Das Studium und Sammeln von Postkarten wird als Deltiologie bezeichnet (von griechisch deltion, kleine Schreibtafel, und englisch -logy, das Studium von).

Aufteilung

Vorderseite

Die Vorderseite der Postkarte ist die Adressseite. Diese Definition gilt für deutsche philatelistische und philokartistische Fachsprache für alle Arten der Postkarten, auch für Ansichtskarten. Auf dieser Seite befinden sich meist Linien zur Einteilung der Felder für das Postwertzeichen, für die Empfängeradresse, einen Raum für Mitteilungen. Raum für schriftliche Mitteilungen ist auf der linken Seite der Adressseite, bei der Bildpostkarte ist auf der linken Seite außerdem ein Bild. Bei Ganzsachenpostkarten ist des Öfteren noch ein Feld für die Absenderadresse vorhanden.

Ab 1905 wurde die Adressenseite der Ansichtspostkarte in Deutschland geteilt, wobei die linke Seite für Mitteilungen zur Verfügung stand. Bis dahin mussten die Mitteilungen auf die Bildseite der Ansichtskarten geschrieben werden, da die ungeteilte Anschriftseite ausschließlich für Adresse und Freimachung verwendet werden durfte.

Rückseite

Die Rückseiten sind entweder leer und können frei beschrieben werden oder es sind dort Abbildungen, dann handelt es sich meistens um Ansichtskarten. Vor der Teilung der Adressseite wurde auf der Bildseite von Ansichtskarten zumeist noch etwas unbedruckter Schreibraum für Mitteilungen vorgesehen. Bei Postkarten mit Illustration auf der Rückseite und eingedrucktem Wertstempel als Frankatur handelt es sich um Sonderganzsachen.

Abmessungen

Der Weltpostkongress 1878 in Paris legte eine internationale Maximalgröße von 14 cm × 9 cm fest, die beim Weltpostkongress von 1924 auf 10,5 cm × 15 cm abgeändert wurde. Das dem 1925 beschlossenen Format ähnliche DIN A6 (im Zusammenhang mit Postkarten oft auch Normalformat genannt) wurde in Deutschland am 1. Oktober 1927 eingeführt und setzte sich in den 1930er und 1940er Jahren langsam durch.

Im internationalen Verkehr sind heute eine Länge von 140 bis 235 mm, eine Breite von 90 bis 125 mm und ein Flächengewicht von 150 bis 500 g/m² zugelassen.