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Fantasie "Die Hibiskusblüte" |
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© Lalaa (14 Jahre) aus Österreich - 18. Dezember 2009 | ||||||||||
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Als sich in der Früh die Trauerstimmung ein
wenig gelegt hatte, erklärte der König seiner Tochter, dass die Mutter
vielleicht bald sterben müsse. "Sie hat eine schwere Krankheit, die nur
mit einem Heilmittel bekämpft werden kann", erklärte der König. "Wie
heißt dieses Heilmittel? Was ist es? Kannst du es mir beschreiben wie es
aussieht? Wo findet man es? Ich werde es holen", sprachen die rosigen
Lippen des Mädchens. Der Vater aber widersprach: "Du wirst das Tal der
grimmigen Kobolde nicht betreten. Es steckt voller Gefahren und
Hindernissen, die für ein Mädchen wie dich unmöglich zu bewältigen
sind." Als der Vater das sagte, rannte Fiona in ihr Zimmer, packte ihre Jacke, einen Apfel und ihre Schuhe und rannte los ins Tal der grimmigen Kobolde. Noch weit rief ihr der König hinterher, dass sie stehen bleiben solle, doch sie rannte weiter und weiter bis sie endlich den langen Waldweg erreicht hatte. Die Nacht brach ein und Fiona ging noch immer den weiten Weg durch den Wald. Es schien, als würde dieser Weg unendlich lang sein. Da entdeckte Fiona plötzlich ein kleines Lichtlein hinter den vielen Bäumen. Sie folgte den Strahlen des Lichtes und kam zu einer kleinen Holzhütte. Als sie beim Fenster hineinstarrte, konnte sie den alten Mann vom Marktplatz erkennen. Sie klopfte an die Tür und eine Stimme, die sie wiedererkannte, sagte: " Herein, herein!" |
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Als es Morgen war und die ersten
Sonnenstrahlen ihre zarte Haut strahlen ließen, setzte das Mädchen sich
auf und sah aus dem Fenster. Die Vögel zwitscherten laut und ein Specht
hämmerte gegen einen Baum. Bevor sich Fiona auf den Weg machte, besprach
sie alles noch einmal mit dem alten Mann. So gab ihr der Mann noch ein
Brot und Wasser mit und schon war sie auch weg. Als sie im Tal der grimmigen Kobolde ankam, fingen die Bäume an sich zu bewegen. Einer redete auf sie ein: "Geh zurück, dein Leben ist in Gefahr. Deine Mutter ist alt, irgendwann muss sie sterben. Du bist jedoch jung und solltest auf dein Leben achten." Sie wandte dem Baum den Rücken zu und setzte ihre Reise fort. Sie wusste nicht, dass das die erste Aufgabe war, ihr junges Leben für ein älteres in Gefahr zu bringen. Nach einiger Zeit stieß sie auf einen Kobold, er war grün-grau und trug eine hässliches blaues Holzhackerhemd und eine dunkelblaue Latzhose mit Löchern an den Knien. Er sagte: "Hier kommst du nicht weiter. Was gibst du mir, wenn ich dich durchlasse?" - "Ich habe nichts Wertvolles bei mir. Ich kann dir nur Brot und Wasser geben", antwortete sie traurig. "Gib mir deine Haare!" sagte der Kobold. "Meine Haare? Aber mit kurzen Haaren ist man doch keine Königstochter mehr.", trotzte sie. "Gut, dann kommst du hier nicht durch und deine Mutter wird leiden müssen", lachte der Kobold fies und drehte sich um, als das Mädchen plötzlich sagte: "Gib mir eine Schere, so schneide ich sie ab." |
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Fiona konnte sich kaum von der Stelle rühren,
sie war so erschrocken. Die Pflanze ließ das Mädchen nicht an ihr
vorbei. Als Fiona sich von ihrem Schock erholt hatte, versuchte sie
weder die Pflanze zu töten noch ihr in irgendeiner Art weh zu tun. Dies
war die dritte und somit letzte Aufgabe. Der Sinn der Aufgabe war: Man
tötet keine Lebewesen, egal wie böse und hässlich sie auch sind. So ließ die Pflanze Fiona vorbei. Sie nahm erneut die Pflanze an ihrem Stängel und pflückte sie behutsam. So machte sie sich auf den Weg nach Hause. Von der Ferne konnte sie weder ein Lichtlein noch das Haus erkennen, in dem der alte Mann lebte. Es war verschwunden. |
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Als sie kurz vor dem Schloss war, nahm sie
noch einen tiefen Luftzug und rannte den Weg hinauf zum Schloss. Oben
angekommen, wollte ihr der Ritter nicht die Zugbrücke öffnen, er sprach:
"Wer sind sie und was suchen sie hier?" - "Ich bin die Königstochter!"
rief sie dem Ritter zu. "Die Königtochter? Sie sind unmöglich die
Königstochter Fiona, sie ist vor drei Tagen spurlos verschwunden.
Außerdem würde die Königstochter weder so ein zerrissenes Kleid tragen,
noch würde sie so zerrupfte kurze Haare tragen", antwortete der Ritter. "Aber ich bin die Königstochter. Ich weiß das meine Mutter schwer krank ist und habe mich vor drei Tagen auf den Weg gemacht, um ein Heilmittel für sie zu finden. Lassen sie mich mit meinem Vater sprechen. Sofort!" brüllte sie. So holte der Ritter den König und ließ das Mädchen in den Innenhof. Als der Vater seine Tochter wiedererkannte hüpfte er von seinem tragbaren Thron und rannte ihr entgegen. "Meine Tochter ist zurück!" schrie er laut. "Vater, ich habe das Heilmittel mit mir gebracht. Lass mich schnell zu Mutter", sagte Fiona aufgeregt. So lief sie die Treppen hinauf ins Zimmer, in dem noch immer die Mutter lag. Sie ließ die Mutter an der Blume riechen und plötzlich bekam die Königin wieder Farbe im Gesicht. Ihre Backen färbten sich in rosa-rot. Sie öffnete ihre Augen. Fiona umarmte ihre Mutter. Es war der schönste Tag, den die Prinzessin erlebt hatte. Diesen Tag haben sie jedes Jahr gefeiert. Alle aus dem Dorf hinter dem Wunschbrunnen wurden eingeladen. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. |
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