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Märchen
Beitrag von
Juliane (13), Klasse 8,
Berlin,
am 20. Februar 2008, 15.48 Uhr
NAME UND BEGRIFF DES MÄRCHENS
Mit den Worten „In den alten Zeiten, wo das Wünschen noch geholfen
hat…“ beginnt der Froschkönig, das erste Märchen in der berühmten
Sammlung der Kinder – und Hausmärchen der Brüder Grimm.
Dieser Satz sagt eigentlich schon sehr viel über das Wesen des
Märchens aus.
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Hexe und Hexenmeister |
Die gute Fee |
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Zauberer
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Irgendwann in vergangener Zeit
spielt irgendwo eine Geschichte.
Es ist eine wunderbare, unwirkliche Welt, in der das Gute
belohnt und das Böse bestraft wird, eine Welt voller seltsamer
Wesen wie Riesen und Hexen, mit verwunschenen Menschen und
schönen Prinzessinnen.
Es kann aber auch vorkommen, dass ein scheinbar dummer Kerl sein
Glück machen kann.
Das Märchen ist eine sehr alte Erzählform, es kommt zu allen
Zeiten und bei allen Völkern der Erde vor.
Die deutschen Wörter Märchen, Märlein sind Verkleinerungsformen
zu MÄR, ursprünglich ein Wort zur Bezeichnung einer kurzen
Erzählung, die ursprünglich nur
mündlich weiter getragen wurde.
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Der deutsche Ausdruck „Märchen“ bezeichnet eine
bestimmte Art von Erzählung, man bringt damit die Geschichten
der Brüder Grimm, die auch den Begriff „Märchen“ prägten, in
Verbindung.
Ursprünglich waren Märchen gar nicht für Kinder gedacht, sondern
eher für Erwachsene.
Man verbindet in unseren Breiten mit Märchen die Begriffe
Zauber, Wunder Übernatürliches, eine mit dichterischer Phantasie
entworfene Erzählung, die nicht an die Bedingungen des
wirklichen Lebens geknüpft ist.
Eine Götterwelt fehlt, es gibt keine geographischen und
historischen Bezüge, es zeichnet sich durch Raum- und
Zeitlosigkeit aus.
Die Naturgesetze werden im Märchen ausgeschaltet und über dem
ganzen Geschehen
herrscht eine ausgleichende Gerechtigkeit, die zu einem
befriedigenden Schluss
führt.
Die Fantasie herrscht vor und bestimmt das Geschehen, aber auch
das Abenteuer spielt eine Rolle, und viele Märchen lassen sich
durchaus mit modernen Abenteuergeschichten vergleichen.
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Brüder Grimm
Jacob Grimm
(* 4. Januar 1785 in Hanau,
† 20. September 1863 in Berlin)
und Wilhelm Grimm
(* 24. Februar 1786 in Hanau,
† 16. Dezember 1859 in Berlin) |
Quelle des Bildes:
wikipedia
(Public
Domain / Gemeinfreiheit) |
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Der Aufbau des Märchens
Handlungsverlauf
Das allgemeine Schema, das jedem Märchen zugrunde liegt, ist,
dass Schwierigkeiten gelöst werden müssen. KAMPF / SIEG –
AUFGABE / LÖSUNG sind Kernvorgänge im Märchen.
Hierbei ist der gute Ausgang der Geschichte ein Kennzeichen des
Märchens.
Die Ausgangslage ist immer gekennzeichnet durch einen Mangel
oder durch eine Not.
Die Märchenhandlung ist immer in einem Zweier – oder
Dreierrhythmus dargestellt: nach dem Problem kommt die Lösung.
Die Handlung ist völlig auf den Helden konzentriert, durch die
Aufhebung von Naturgesetzen, die es dem Helden ermöglicht, sich
zu verwandeln oder mit Tieren oder Gegenständen zu sprechen,
kann er Probleme lösen.
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Personal und Requisiten
Hauptträger der Handlung sind Held oder Heldin, die beide meist
der menschlichen Welt zugehörig sind, auch das Tierkind hat
menschliche Eltern und kann von seiner Tiergestalt erlöst
werden.
Andere Figuren treten meist im Wald auf und helfen dem Helden
auf seinen Weg.
Alle wichtigen Personen des Märchens sind auf den Helden
bezogen, als dessen Partner, Schädiger, Helfer oder als
Kontrastfigur. Gegner und Helfer gehören häufig der
außermenschlichen / aussermenschlichen Welt an.
Die Figuren sind nur durch ihre Namen individualisiert, der
magische Bedeutung haben kann (Rumpelstilzchen).
An die Stelle der zu gewinnenden Person kann ein Ding treten
(Lebenswasser, Wundervogel, drei Haare des Teufels, ein schöner
Teppich).
Die Figuren selber sind in gute und böse, schöne und hässliche,
groß / gross – klein usw. eingeteilt. Diesen Figuren aus der
Menschenwelt treten jene entgegen, die aus der Unterwelt
auftauchen: Hexen, Zauberer, Riesen, Zwerge,…
Der Märchenheld überschaut häufig die Welt noch nicht. Die
Gefahren und Aufgaben, die häufig seine Kräfte übersteigen,
werden von ihm vertrauensvoll erledigt, wobei ihm oft gute
Mächte helfen. Dabei kommt er zur Lebenserfüllung.
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Darstellungsart
Das europäische Märchen hat eine schnelle Handlungsabfolge, so
dass die Handlung straff vorangeht.
Ein wesentliches Merkmal sind auch bestimmte Formeln, die
eingehalten werden müssen:
- Es war einmal….
- Sie lebten nun glücklich….
Verse, Formel der Dreizahl, Aufgabe, Verbote , Bedingungen,
Ratschläge.
Formelhafte Verwendungen am Anfang: Es war einmal…und am Ende:
…und wenn sie nicht gestorben sind…
Wiederholungen und Kontraste kommen vor, die typischen
Stilmittel der Märchen.
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Warum wir Märchen so lieben
Märchen sind eine Abfolge innerer Bilder des Menschen und denen
er eine bestimmte Bedeutung zumisst.
Auch die Schönheit der Prinzessin wird nie eindeutig
beschrieben, der Zuhörer macht sich selbst sein Fantasiebild.
Im Märchen gibt es immer eine genaue Abfolge (Held wird
vorgestellt – trennt sich vom Bisherigen - geht in die Welt
hinaus - erlebt etwas – lernt dazu – wird weiser und klüger und
bringt diese Entwicklung zu einem guten Abschluss).
Dies alles ist auch das Ziel der Entwicklung des Menschen.
Kinder hören mit großer / grosser Spannung einem Märchen zu, es
trifft eine völlig andere Welt auf das Kind. Durch die immer
guten Enden des Märchens schöpfen Kinder Kraft und Zuversicht.
Sie hören, dass Hindernisse überwunden werden können, Wünsche in
Erfüllung gehen und man all dieses durch eigenen Mut und eigene
Kraft schafft.
Im Märchen sterben Mütter, Kinder werden nicht geliebt – all
dies macht Kindern Angst, doch sie sehen im Verlauf des
Märchens, dass alles gut wird.
Das hilft den Kindern, sich nicht allein und verloren zu fühlen.
Viele Kinder haben Lieblingsmärchen, die sie immer und immer
wieder hören wollen.
Denn sie wissen, dass am Ende alles gut wird.
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Das Volksmärchen
Bei den Volksmärchen ist kein bestimmter Urheber festzustellen.
Die mündliche Weitergabe war für lange Zeit die ausschließliche
/ ausschliessliche und bis heute die natürliche Form der
Überlieferung.
Aufgrund der mündlichen Erzähltradition besitzt das Volksmärchen
keine konstante Form, vielmehr tritt es in zahlreichen
unterschiedlichen Varianten auf..
All diesen Varianten ist jedoch eine Grundstruktur gemeinsam, d.
h. Thema und Ablauf der Handlung werden in charakteristischen
Zügen beibehalten.
In Deutschland verbindet man mit Märchen, die der Brüder Grimm
(„Kinder- und Hausmärchen“, 1812), es gibt aber noch eine große
/ grosse Menge anderer Märchen, die von den Brüdern nicht
aufgezeichnet wurden.
In Frankreich wurde die erste Märchensammlung von Charles
Perrault 1697 unter dem Namen „contes de fee“ (Feengeschichten)
zusammengestellt, von dem sich das englische „fairy tales“
ableitet.
In jedem Kulturkreis gibt es also traditionelle Märchen und
Sammler.
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Das Kunstmärchen
Bei den Kunstmärchen handelt es sich um bewusste Schöpfungen von
Dichtern und Schriftstellern.
Motive aus den Volksmärchen werden z. T. aufgegriffen, dazu
werden dann fantastische Wundergeschichten erfunden, die mit dem
Volksmärchen durch den Aspekt des Wunderbaren und Unwirklichen
verbunden bleiben.
Zu den beliebtesten Märchenerzählern gehört der Däne Hans
Christian Andersen (1805 - 1875), der durch die Brüder Grimm und
die deutschen Kunstmärchen angeregt wurde, Märchen zu schreiben.
Diese hatten bald schon ihren unverwechselbaren Stil:
-einfache und ungekünstelte Sprache
-genaue Beschreibung des Handlungsplatzes
-kindgerechte Schreibweise
Es ging ihm darum, das Wunderbare in die Wirklichkeit zu holen.
In Deutschland und Dänemark sah man in Andersens Erzählungen in
erster Linie Märchen für Kinder, er sah sich als Autor für alle
Klassen.
Im weitesten Sinne zu den Kunstmärchen können die heutigen
Fantasy-Geschichten gerechnet werden. Auch die Science –Fiction-Filmreihe
Star Wars könnte man dazu zählen, da Zeit – und Ortsangaben sehr
ungenau sind.
Zu den modernen Kunstmärchen zählt man weiterhin
Ottfried Preußlers / Preusslers „Kleine Hexe“
Michael Endes „Momo“
Astrid Lindgrens „Karlsson vom Dach“.
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Eigene Gedanken zum Märchen
Schaut man sich nur allein die bekanntesten Märchen an, d. h.
all jene, die uns als Kind immer und immer wieder erzählt
wurden, wie zum Beispiel
-Rotkäppchen
-Hänsel und Gretel
-Schneewittchen
so kann man, mit dem, was man heute so weiß / weiss und was man
täglich in Nachrichten und Zeitungen verfolgen kann,
feststellen, dass in allen Märchen Straftaten begangen werden.
Dabei handelt es sich nicht einmal um kleine Delikte, wie z. B.
Diebstahl, nein, es werden Straftaten in von großem / grossem
Ausmaß / Ausmass begangen:
allein in dem Märchen „Hänsel und Gretel“ machen sich die Eltern
der Kindesaussetzung, Vernachlässigung der Aufsichts- und
Fürsorgepflicht schuldig.
Der Hexe könnte man Freiheitsberaubung, versuchten Mord und
Kidnapping vorwerfen.
„Schneewittchen“ ergeht es auch nicht besser, entgeht sie doch
knapp den Mordversuchen ihrer Stiefmutter, aber durch das
unerlaubte „ Eindringen“ in das Haus der Zwerge ihrerseits ist
sie anfangs auch nicht ganz frei von Straftaten.
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