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Wie alle Wirbeltiere besitzt auch der Mensch ein innen liegendes Stützsystem aus Knochen, das in seiner Gesamtheit als Skelett bezeichnet wird. Die Einteilung erfolgt analog zu der Einteilung des Körpers in Kopf, Rumpf und Gliedmaßen (Extremitäten: Arme & Beine).

Das Skelett besteht aus 3 Hauptabschnitten. Bei dieser Aufteilung wird deutlich, dass die beiden "Verbindungsteile" Hüfte und Schulter (zusammen auch Gliedmaßen-Skelett genannt) jeweils den entsprechenden Extremitäten zugeordnet werden:


Es gibt 6 Hauptfunktionen: Stütze, Bewegung, Schutz, Produktion von Blutzellen, Speicherung von Mineralien und endokrine Regulierung.

Das menschliche Skelett (auch: Knochengerüst) braucht mehrere Jahre, bis es vollständig entwickelt ist. Obwohl der Oberarmknochen (lat. Humerus) bereits im Mutterleib (8. Woche) verknöchert (ossifiziert), ist das Skelett erst um das 20. Lebensjahr herum vollständig entwickelt.

Allgemein gilt, das es Geschlechtsunterschiede gibt: Das männliche Skelett ist größer und schwerer als das weibliche Skelett. Beim weiblichen Skelett sind die Schädelknochen weniger kantig. Das weibliche Skelett hat ein breiteres und kürzeres Brustbein und schlankere Handgelenke.
Zwischen dem männlichen und dem weiblichen Becken gibt es erhebliche Unterschiede, die mit der Schwangerschafts- und Gebärfähigkeit der Frau zusammenhängen.

Knochen

Je nach ihrer Form & Aufbau werden die Knochen (lateinisch Os (Plural: Ossa)) des Menschen in folgende Gruppen unterteilt:

Die Knochen bilden aber kein starres Gerüst sondern sind häufig durch Gelenke (Kugelgelenk, Scharniergelenk, Zapfen- oder Radgelenke, Sattelgelenk und Drehgelenk) beweglich miteinander verbunden.

Die Röhrenknochen finden sich ausschließlich in den Extremitäten und zeichnen sich durch eine Markhöhle, in der sich das Knochenmark (u.a. Bildung von Blutzellen) befindet, aus.

Plattenknochen sind durch "Nähte" fest miteinander verwachsen. Sie funktionieren als Schutzkapsel, zum Beispiel die Schädelknochen für das Gehirn, oder als Stützschale, zum Beispiel die Beckenknochen für die Bauchorgane.

Säuglinge haben knapp 300 Knochen, von denen einige im Laufe der Zeit zusammenwachsen. Das Skelett des erwachsenen Menschen besteht aus etwa 220 regulären Knochen (genaue Zahlen schwanken zwischen Individuen), die von wenigen Millimetern bis zu einem halben Meter lang sein können. Das Gewicht der gesamten Knochenmasse beträgt 10 bis 15 Prozent eines Menschen mit Normalgewicht.

Wirbelsäule

Beim Menschen besteht die Wirbelsäule (Columna vertebralis) aus 24 freien Wirbeln, die über 23 Bandscheiben beweglich verbunden sind, sowie 8 bis 10 Wirbeln, die zu Kreuz- und Steißbein verwachsen sind.

Ihre mehrfache Biegung hat eine Doppel-S-Form; der Mensch ist das einzige Säugetier mit dieser Form. Diese d dämpft beim aufrechten Gang Stöße, ähnlich einem Federstab. So werden die beim Gehen entstehenden Erschütterungen verringert und sind im Kopfbereich, mit dem Gehirn, am geringsten. Eine gerade Wirbelsäule würde zwar viel Gewicht halten, könnte aber Stöße (z.B. beim Aufsetzten nach einem Sprung) nicht gut abfedern. Eine C-förmige Wirbelsäule, könnte zwar gut federn, aber nicht viel Gewicht halten.

Von oben nach unten werden die Wirbel wie folgt bezeichnet:


Am beweglichsten ist die Wirbelsäule in der Hals- und in der Lendenregion. Hier wird sie aber auch am stärksten belastet und durch falsche Körperhaltung, Unfälle oder Alterserscheinungen am meisten gefährdet.
Von hinten oder vorn betrachtet bildet die Wirbelsäule eine annähernd gerade Linie. Bei einer seitlichen Verkrümmung liegt eine Skoliose vor.

Im inneren der Wirbelsäule liegt der Wirbelkanal, der das Rückenmark (einem Teil des zentralen Nervensystems) umhüllt.

Handknochen

Beim Handskelett sind 27 Knochen sehr beweglich miteinander verbunden; am beweglichsten ist der Daumen. Dadurch kann der Mensch mit seinen Händen vielfältige Arbeitstätigkeiten ausführen. Die Elle (Unterarmknochen) liegt auf der Seite vom kleinen Finger. Die Handknochen werden in 3 Gruppen unterteilt:


In der Hand gibt es zahlreiche Sesambeine (zählen zu den Akzessorischen Knochen), kleine verknöcherte Knoten, die in Sehnen eingebettet sind; die genaue Anzahl variiert von Mensch zu Mensch:
Während an fast allen Daumengrundgelenken ein Paar Sesambeine zu finden ist, sind Sesambeine auch am Daumengrundgelenk (72,9 %) und an den Grundgelenken von Kleinfinger (82,5 %) und Zeigefinger (48 %) häufig. In seltenen Fällen wurden Sesambeine in allen Fingergrundgelenken und allen distalen Interphalangealgelenken außer dem des Langfingers gefunden.

Fußknochen

Fußskelett bilden 26 Knochen die gewölbte Stütze des Körpers für das Stehen, Gehen und Laufen. Die Fußwurzel (Tarsus) besteht aus 7 Knochen und stellt die Verbindung zum Unterschenkel da (Schienbein (Tibia) & Wadenbein (Fibula)).


In der Nähe der Zehengrundgelenke können viele Sesambeine vorhanden sein, obwohl sie nur im distalen Teil des ersten Mittelfußknochens regelmäßig vorhanden sind.